Sanierung beginnt nächsten April

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Planung  Ingenieur Oliver Hochholzer und sein Kollege Robert Englmann präsentierten den Umfang der Maßnahmen am Ehrenbürg-Gymnasium. Die Arbeiten sollen umgehend ausgeschrieben werden, damit im Frühjahr gebaut werden kann.

von unserem Redaktionsmitglied 
Josef Hofbauer

Forchheim — Der Zeitplan steht. Noch in diesem Jahr sollen die Arbeiten für die Generalsanierung des Ehrenbürg-Gymnasiums ausgeschrieben werden. Im Januar sollen die Aufträge vergeben werden, so dass die Unternehmen spätestens im April mit den Bauarbeiten beginnen können. Nach ausführlicher Präsentation der notwendigen Arbeiten stimmten die Mitglieder des Kreis-Bauausschusses dieser Vorgehensweise zu.
Stefanie Plötz vom Projekt-Steuerungsunternehmen Hartl aus Eggenfelden versicherte, dass der vorgegebene Kostenrahmen von 11,5 Millionen Euro nicht überschritten werde, wenngleich die eine oder andere Maßnahme zusätzlich mit aufgenommen werden soll. So seien mittlerweile auch kleiner Reparaturarbeiten an den Dachflächen nötig.

Alles muss raus

Den kompletten Sanierungsbedarf erläuterte Projektbetreuer Oliver Hochholzer vom Planungsbüro Röschert. Auf knapp 400 000 Euro bezifferte er die Abbrucharbeiten, die umfangreicher ausfallen werden, als ursprünglich gedacht. Alles muss raus; sämtliche Trockenbauwände, alle Bodenbeläge, die Türen zu den Klassenzimmern und alle Einbauten, inklusive Waschbecken und Heizkörper. Das Abbruchunternehmen nimmt auch nicht mehr benötigtes Mobiliar ein.
Mit etwas mehr als 100 000 Euro fallen die Rohbauarbeiten gering aus. Darunter fallen auch Kosten für die Einrichtung der Baustelle, einen Baustellenaufzug , der mehrmals versetzt werden soll. Wichtig dabei: Der Schüler-Strom und der Zulieferverkehr für die künftige Baustelle sollen strikt getrennt werden. Hinzu kommen knapp 63 000 Euro für das Gerüst.

Fassade wird komplett erneuert

Das teuerste der Generalsanierung ist die Ertüchtigung und Dämmung der Fassade, die mit 2,48 Millionen Euro zu Buche schlägt. Dabei werden 2700 Quadratmeter Fassadenelemente bis zur Tragkonstruktion entfernt und 2900 Quadratmeter neue Elemente wieder aufgetragen und entsprechend gedämmt. Da sich an der Form der Fassade nichts ändern werde, sei eine Urheberrechtsverletzung - wie sie die Kreisräte Thorsten Gunselmann, Edwin Dippacher und Sebastian Körber befürchteten - nicht zu erwarten. Die Dämmung der Stahlfassade entspreche dem heutigen Stand der Technik, erklärte Oliver Hochholzer. Die Planung orientiere sich an den Vorgaben der Energie-Einsparverordnung (Enev).
Für neue Fenster - insgesamt 200 Quadratmeter - werden rund 70 000 Euro ausgegeben. Der neue Estrich soll rund 220 000 Euro kosten. Außerdem werden 5500 Quadratmeter Kautschuk-Bodenbeläge für sämtliche Klassenzimmer benötigt, die auf weitere 210 000 Euro veranschlagt sind. Fliesenarbeiten im Foyer und in den WC schlagen voraussichtlich mit 226 000 Euro zu Buche. Hochholzer erklärte diese Kosten mit der besseren Qualität, da in diesen Bereichen Feinsteinzeug verwendet werden soll. Das sei robuster und pflegeleichter.

Neue Wände, neue Decken

Die Putz- und Malerarbeiten bezifferte der Ingenieur auf 244 000 Euro. Bei 4000 Quadratmeter neuen Decken und 3000 Quadratmeter Wänden, die in Trockenbauweise errichtet werden, kommen einige Kilometer an Fugen zusammen, die gezogen werden müssen. Insgesamt sind die Trockenbauarbeiten auf mehr als eine halbe Million Euro veranschlagt. Für den Rückbau von Asbestzementverkleidungen und Flurtrennwänden sind 123 500 Euro einkalkuliert.

60 Kilometer Leitungen

Eine Lüftung im bisherigen Sinne werde es künftig nicht mehr geben, erläuterte Ingenieur Robert Englmann vom Ingenieurbüro Wießmeier aus Heroldsbach, das für Heizung, Sanität und Technik verantwortlich ist. Die neue dezentrale Lüftung - die Klassenzimmer können dank einer modernen Regeltechnik einzeln angesteuert werden - kostet laut Plan 926 000 Euro. Für die neue Heizung hat der Ingenieur 418 000 Euro veranschlagt. Die Regeltechnik mit allen Sensoren verschlingt 358 000 Euro.
Gut eine Million Euro kostet die neue Elektroinstallation. Hier müssen 60 Kilometer Leitungen und Kabel verlegt werden. Bei den 980 ebenfalls neuen Leuchten wird auf die energiesparende LED-Technik zurückgegriffen. Sie sind dimmbar und werden so gesteuert, dass nur so viel Licht zugegeben wird, bis die optimale Ausleuchtung erreicht ist.
Insgesamt addierte Stefanie Plötz diese Ausgaben auf 8,8 Millionen Euro. Anfang nächsten Jahres soll eine Kanalsanierung hinzu kommen. Genaue Kosten dafür müssten aber erst ermittelt werden. Der vorgegebene Kostenrahmen von 11,5 Millionen Euro, davon 20 Prozent Baunebenkosten, in denen auch die Honorare für die Architekten und das Projektsteuerungs-Team berücksichtigt seien, werde nicht überschritten.