Udo Langer las in Baiersdorf phantastische Geschichten von Mona Hopfenmüller. Zudem spielte der Musiker Hits und Evergreens aus seinen eigenen Alben.
Seltsame Gestalten spukten am Samstagabend durch den Vereinsstadel: Der Zauberer Waldinio, der auf dem Kordigast Pfifferlinge züchtet, sein ehemaliger Zauberlehrling, der Weismainer Waldschrat und der Wichtel Heiner, der so gerne seine Traumelf gründen würde. Udo Langer erzählte mystische Geschichte über sie. Entsprungen waren diese jedoch nicht seiner Fantasie, sondern jener von Mona Hopfenmüller aus Weismain, die über sich selbst sagt: "Ich habe ein Faible für märchenhafte Geschichten."
Etwa die Geschichte von "Heiners Traumelf". Diese Fußballmannschaft gibt es wirklich. Sie ist ein Gemeinschaftsprojekt der Jugendabteilung des FC
Baiersdorf in Zusammenarbeit mit den Fußballern der "Offenen Hilfen Regens Wagner". "Mit diesem Team haben wir eine Brücke gebaut, über die viele Menschen mit und ohne Behinderung mit Freude gehen", sagte Uschi Peters, Leiterin der Offenen Hilfen bei der Geburtstagsparty am Samstagabend im Baiersdorfer Vereinsstadel, an der rund 100 Frauen, Männer und Kinder teilnahmen.
Mit und ohne Handicap
Die Idee zu dem Inklusionsteam hatte Reinhard Tropschug vom FC Baiersdorf. "Mein Vater trainiert in Altötting auch eine solche Mannschaft. Ich dachte mir, was der kann, kann ich auch", erzählte der Trainer im Gespräch mit dieser Zeitung. Mit acht Personen gestartet, zählt das Team inzwischen 25 Mitglieder. Kinder und Jugendliche mit als auch ohne Handicap spielen im Sommer gemeinsam auf dem Fußballrasen des FC Baiersdorf und im Winter in der Altenkunstadter Kordigasthalle.
Was unterscheidet eine normale Jugendmannschaft von einem integrativen Team? "In Ersterer geht es verbissener zu, vor allem wenn die jungen Leute schon etwas älter sind. Bei einer gemischten Truppe hingegen steht der Spaß im Vordergrund", erklärte Tropschug. Das Training gehe bei geistig Behinderten einfacher vonstatten, aber auch hier zählten die Tore.
Zahlreiche Pokale und Urkunden wie die "Sterne des Sports" der Raiffeisen- und Volksbanken oder die Sepp-Herberger Urkunde zeugen von den Erfolgen und Auszeichnungen der Mannschaft.
Mannschaft mit Maskottchen
Mit Heiner, einem niedlich-knuffigen Wichtel, hat die Mannschaft auch ein eigenes Maskottchen. Ausgedacht hat ihn sich Geschichtenerzählerin Mona Hopfenmüller aus Weismain, nach deren zeichnerischer Vorlage Doris Pöhlmann einen solchen Hausgeist gestrickt hat. Darüber hinaus musste er als Hauptfigur für den märchenhaften Gründungsmythos herhalten, den Hopfenmüller zur ersten Weihnachtsfeier von "Heiners Traumelf" geschrieben hatte und der ständig um die aktuellen Geschichten des Vereins erweitert wird.
Traumhafte Musik kam an diesem Abend vom Burgkunstadter Musicalkomponisten Udo Langer, der zunächst mit sonorer Stimme Alt und Jung in die Sagenwelt am Obermain entführt hatte, wo "Heiners Traumelf" dank einer Wunsch-Wichtelfee und einem Glückspilz-Zauberstab die Welt erblicken durfte. Viele der Anwesenden kamen in der Erzählung vor, was für heitere Momente sorgte.
Der Musiker begeisterte am Klavier mit Hits und Evergreens aus seinen Alben und Musicals. Die Zuhörer lauschten hellwach, so der Titel eines Stückes, klatschten und sangen begeistert mit. Langer schüttete aber auch ein Füllhorn neuer Songs aus. Dazu zählte die famose Weise "Sag auf Wiedersehen" über die nicht immer einfache Zeit des Loslassens, wenn in einer Familie der Nachwuchs flügge wird.