In der ehemaligen Gaststätte im Bahnhof, dem künftigen Domizil des Kinder- und Jugendkulturzentrums "Alte Spinnerei", herrscht reger Betrieb. Stefan "Bonsai" Lehner und seine Helfer sind gerade dabei,...
In der ehemaligen Gaststätte im Bahnhof, dem künftigen Domizil des Kinder- und Jugendkulturzentrums "Alte Spinnerei", herrscht reger Betrieb. Stefan "Bonsai" Lehner und seine Helfer sind gerade dabei, im Café und Wohnzimmer den neuen Tresen einzubauen. Da ist jede Pause willkommen. Wie zum Beispiel der Besuch vom Kulmbacher Serviceclub "Round Table", der mit Präsident Dominik Durst, Pastpräsident Thomas Baumgärtner und Schatzmeister Christian Backert für kurzzeitige Abwechslung sorgte.
Im Gepäck hatten sie einen Scheck über 500 Euro. Der ist als Finanzierung von Einrichtungsgegenständen in den neuen Räumen gedacht, in diesem Fall für ein neues Fernsehgerät in der TV-Ecke, und wurde deshalb gerne angenommen. Präsident Dominik Durst: "Wir unterstützen gerne Initiativen und Einrichtungen direkt vor Ort."
Bei einem Rundgang konnten die "Tabler" neben dem "Wohnzimmer" und der barrierefrei zugänglichen Disco im Erdgeschoss auch die Räume im Obergeschoss besichtigen: Küche, TV- und Mädchenzimmer, Computer-, Büro- und multifunktioneller Gruppenraum sowie das Tonstudio. Hier stellt das "Jugendradio Rauschfrei" einmal im Monat eine Sendung zusammen, die am Sonntag eine Stunde bei "Radio Galaxy" läuft.
"Von der pädagogischen Seite her wird es so sein, dass wir nicht bereits alles einräumen und den Jugendlichen einen fertigen Raum präsentieren", erklärte der Leiter des Jugendzentrums. Vielmehr sei es wichtig, einen Rahmen zu schaffen, um den Ort gemeinsam mit den Jugendlichen zu gestalten und zu beleben. "Es wird ein schönes, gemütliches Haus werden. Wir werden hier eine neue, offene Jugendarbeit betreiben und sehen mit einer gehörigen Portion Optimismus in die Zukunft", so Stefan Lehner. Neben einer Ergänzung im Logo wurde mit dem neuen Namen "Alte Spinnerei am Bahnhof" auch die Verknüpfung zur alten Marke erhalten.
Jürgen Ziegler, der Geschäftsführer des Kreisjugendrings, erinnerte an die Anfänge des Zentrums 1976, das damals im Gebäude der AOK-Pflegekasse untergebracht war. "In den letzten 19 Jahren, in denen wir im alten Spinnereigebäude einquartiert waren, haben wir das Jugendzentrum toll aufgebaut", schilderte er nicht ohne einen gewissen Stolz. Als die Stadt überlegte, die zweite Etage des Spinnereigebäudes umzugestalten, war klar, dass zumindest während der Bauphase eine Nutzung nicht mehr möglich war. Alternativen wurden gesucht. Schließlich einigten sich die drei Partner Stadt, Landkreis und Kreisjugendring auf die ehemalige Gaststätte im Bahnhof. 150 000 Euro investiert die Stadt in den Umbau. "Zwar ist die Fläche von knapp 400 Quadratmetern, die uns hier zur Verfügung steht, wesentlich kleiner als die bisherigen 1500 Quadratmeter. Trotzdem streben wir hier eine dauerhafte Lösung an", so Jürgen Ziegler. "Mit der Option, nach Fertigstellung den Saal in der Spinnerei für größere Veranstaltungen nutzen zu können." Dieter Hübner