Röttenbach will Adelsdorfer Gewerbepläne "etwas bremsen"

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Der Lebensmittelmarkt Degen hat in Hemhofen die Straßenseite gewechselt. In sein altes Gebäude soll ein Bau- und Gartenmarkt einziehen. Foto: Pauline Lindner
Der Lebensmittelmarkt Degen hat in Hemhofen die Straßenseite gewechselt. In sein altes Gebäude soll ein Bau- und Gartenmarkt einziehen. Foto: Pauline Lindner

von unserer Mitarbeiterin Pauline Lindner Röttenbach — Für die Ansiedlung eines Bau- und Gartenmarkts in Hemhofen im ehemaligen Degen wurde ein Kompromiss gefunden. Die Gemeinde Rö...

von unserer Mitarbeiterin Pauline Lindner

Röttenbach — Für die Ansiedlung eines Bau- und Gartenmarkts in Hemhofen im ehemaligen Degen wurde ein Kompromiss gefunden. Die Gemeinde Röttenbach hatte sich ursprünglich gegen dieses Vorhaben gewandt, weil es von der Größe her nicht zu den Vereinbarung des landesplanerischen Vertrags passe.
In diesem Vertrag haben sich Röttenbach und Hemhofen zu abgestimmten Planungen für den Einzelhandel verpflichtet. Die Abstimmung sollte im Interkommunalen Ausschuss erfolgen. Er wurde bei dem Thema Bau- und Gartenmarkt nicht eingeschaltet. Ein weiteres Argument der Röttenbacher war, dass es im Ort bereits einen kleinen Bau- und Heimwerkermarkt gibt.
Im interkommunalen Ausschuss und einem Gespräch mit der Regeierung von Mittelfranken einigte man sich darauf, dass Röttenbach dem Baumarkt zustimmt. Dafür stimmt Hemhofen zu, falls sich in Röttenbach ein Investor für einen Drogeriemarkt findet.

Im Gegenzug

Für diese Branche war bislang nur der Standort Hemhofen im Landesentwicklungsplan vorgesehen. In Hemhofen wird voraussichtlich eine Drogeriemarkt mit höchstens 630 Quadratmetern Fläche entstehen. Der Röttenbacher Gemeinderat stimmte dem Kompromiss einstimmig zu.
Adelsdorf diskutiert aufgrund eines Antrags der CSU-Fraktion seit Längerem, wo in der Gemarkung ein neues Gewerbegebiet entstehen könnte. Dazu hat die Gemeinde mehrfach Fachleute dazu gehört, welche Areale in Betracht kämen. Im Gespräch sind Flächen an der B 470.
Das rief die SPD-Fraktion Röttenbach auf den Plan. Sie stellte den Antrag, dass sich ihre Gemeinde schon jetzt dagegen aussprechen möge. Denn man befürchtet dadurch eine weitere Zunahme des Verkehrs vor allem mit Lkw durch Röttenbach.
"Wir müssen frühzeitig reagieren", warnte Fraktionssprecherin Eva Polterauer. Das treffe auch auf ein interkommunales Gewerbegebiet von Hemhofen und Heroldsbach zu. Die beiden Kommunen verfolgen schon eine zeitlang Pläne für eine Gewerbeansiedlung nördlich von Zeckern und westlich von Poppendorf in etwa an der B 470 entlang.
Für Röttenbachs Bürgermeister Ludwig Wahl (FW) kommt derzeit eine Reaktion zu früh. Er habe sich von seinem Adelsdorfer Amtskollegen Karsten Fischkal (FW) bestätigen lassen, dass in Adelsdorf noch keine Entscheidung ob und wohin gefallen sei. Richard Schleicher und Horst Bittel ( beide SPD) bleiben hartnäckig. Bittel äußerte auch Bedenken, dass der Verkehr wachse, wenn in Adelsdorf das Wohngebiet Reutsee verwirklicht werde. Dort sollen im Endstand bis zu 600 Menschen wohnen.

Verfahren fortgeschritten

Der Grundeigentümer und Entwickler hat aktuell der Gemeinde einen städtebaulichen Vertragsentwurf vorgelegt, der von einem Fachanwalt geprüft wird. Das Verfahren zur Änderung des Flächennutzungsplans läuft bereits. "Wenn das Gewerbe im Aischgrund weiter so wächst, brauchen wir keinen Tourismusverband mehr", spielte Bittel auf den vorangegangenen Besuch von Sandra Hammer von Karpfenland Aischgrund an. Bittel forderte weiterhin, sich mit Hemhofen abzustimmen, um "Adelsdorf etwas zu bremsen".
Hans Götz (FW) schlug vor, auch diese Aspekte des Themas Verkehrsbelastung für Röttenbach in die Klausurtagung der Ratsmitglieder aufzunehmen. Gegen drei Stimmen entschied der Rat, den SPD-Antrag zurückzustellen, bis prüfbare Pläne der Nachbargemeinden vorliegen.