Einen umfassenden Einblick in die derzeitige Flüchtlingssituation der Stadt Rödental gab die Koordinationsbeauftragte Gabriele Vogel in der Stadtratssitzung...
Einen umfassenden Einblick in die derzeitige Flüchtlingssituation der Stadt Rödental gab die Koordinationsbeauftragte Gabriele Vogel in der Stadtratssitzung am Montag. Ihren Worten zufolge halten sich derzeit 126 Personen mit Flüchtlingshintergrund in der Stadt auf. Neben 25 unbegleiteten Jugendlichen befinden sich 46 im Asylverfahren, 55 sind bereits anerkannte Flüchtlinge. Bei den alleinstehenden Männern sind vier anerkannt. Bei 17 läuft das Asylverfahren noch. Der überwiegende Teil der Schutzsuchenden sei jung, bis zu 25 Jahre alt. Mit Hinblick auf die Alterspyramide in der Bundesrepublik bezeichnete Zweiter Bürgermeister Thomas Lesch (SPD) diesen Umstand als ein Geschenk für die Gesellschaft. Er rief dazu auf, diese Chance beim Schopfe zu packen und alles dafür zu tun, dass die Menschen in Rödental bleiben. "Die Stadt wird am Ende profitieren", meinte Lesch.
Auf Nachfrage von Hans-Joachim Lieb (FW) betonte Gabriele Vogel, dass man in Rödental alles tue, Kinder so schnell wie möglich in die Schule zu bekommen. Dem Gremium konnte sie bestätigen, dass ihr Bereich sehr oft von Flüchtlingen genutzt werde, um sich Rat zu holen. "Jeder kann zu uns kommen, keiner muss", sagte Vogel abschließend.
Die Satzung zur Reinhaltung von Gehwegen und Straßen im Winter wurde geändert. Die Pflicht, Hauptverkehrsstraßen auf der Breite von einem Meter zu reinigen, entfällt. Für alle anderen Straßen wurde die Reinigungspflicht von der Straßenmitte auf einen Meter zurückgenommen.
Behandelt wurden die im Rahmen der Beteiligung der Öffentlichkeit eingegangen Bedenken und Anregungen zum Bebauungsplan Mahnbergäcker II. Vor allem wurde moniert, dass es nur eine Zufahrt zu dem Baugebiet gebe. Nachdem eine mögliche Lösung durch den Naturschutz versagt wurde, muss man mit einer Zufahrt auskommen. Bei drei Gegenstimmen aus der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen wurde die entsprechende Satzung für das Baugebiet beschlossen.
Jahresabschluss bestätigt
Verwunderlich war bei der Behandlung von Bedenken und Anregungen zum Bebauungsplan Gnaileser Straße 2, dass mit dem Geschäftsführer der Stadtwerke Rödental Eigenbetrieb, Michael Eckardt, ein faktisch Betroffener während der Stadtratssitzung direkten Einfluss auf den Beschlusstext nahm. Nachdem die Stadträte gegen das Vorgehen keine Einwände hatten, wurde der entsprechende Satzungsbeschluss ohne Gegenstimmen vollzogen. Der Stadtrat folgte der Empfehlung des Werkssenats und bestätigte den Jahresabschluss 2015 der Stadtwerke Rödental und erteilte die entsprechende Entlastung. Einig war man sich auch darüber, dass der Gewinn aus dem Jahr 2015 fortgeschrieben wird.
"Ständig Party?"
Ingrid Ott monierte, dass ein Haus in Mönchröden derart "kunterbunt" beleuchtet sei, dass man annehmen müsse, dort werde ständig Party gefeiert. Ott bat die Stadt, auf eine dezentere Beleuchtung hinzuwirken.
Auch die Wanderwege waren ein Thema in der Sitzung. Für Ulrich Leicht ist es nicht nachvollziehbar, dass der Fernwanderweg "Blaues Kreuz" an der Brücke über den Krebsbach an der Stadtgrenze zu Coburg endet, da die Brücke nicht betreten werden kann. Bürgermeister Marco Steiner (FW) sagte zu, sich diesbezüglich mit der Stadt Coburg als Besitzerin der Brücke in Verbindung zu setzten. Dem Gedanken, dass die Stadt Rödental die Brücke baut, erteilte er eine deutliche Absage: "Wir bauen keine Brücke, die uns dann nicht gehört."
mr