Retter üben so realitätsnah wie möglich

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Die Retter arbeiteten an Bio-Modellen.
Die Retter arbeiteten an Bio-Modellen.
Zahlreiche langjährige Mitglieder wurden geehrt. Fotos: Caterina Hertweck
Zahlreiche langjährige Mitglieder wurden geehrt. Fotos: Caterina Hertweck
 

Auch in diesem Jahr wurden die vielen Ehren- und Hauptamtlichen des ASB Erlangen-Höchstadt sowie neue und alte Mitglieder zum gemeinsamen gemütlichen Beisam...

Auch in diesem Jahr wurden die vielen Ehren- und Hauptamtlichen des ASB Erlangen-Höchstadt sowie neue und alte Mitglieder zum gemeinsamen gemütlichen Beisammensein am ASB-Sommerfest eingeladen. Im Vorfeld der Ehrungen konnten die vielen Besucher realistische Einsatzübungen der Erlanger Einsatzkräfte beobachten, die im Rahmen der "Rebel"-Schulung (Rettungsdiensteinsätze bei besonderen Einsatzlagen) ebenfalls am ASB-Zentrum stattfanden.
Eröffnet wurde das Sommerfest durch die Grußworte von Landrat Alexander Tritthart (CSU) und Herzogenaurachs Bürgermeister German Hacker (SPD), bevor die langjährigen Mitglieder vom Vorstand des Regionalverbandes geehrt wurden. Gemeinsam wurde anschließend der Nachmittag mit Essen aus der ASB-Küche und Blues und Rock 'n' Roll vom Duo "Chabeso" genossen.
Egal ob Sanitätsdienst, Bevölkerungsschutz, Arbeiter-Samariter-Jugend, Patientenhilfsdienst oder Flüchtlingshilfe - ohne die 350 Ehrenamtlichen und 9000 Mitglieder könnte der ASB Erlangen-Höchstadt seiner sozialen Aufgabe nicht gerecht werden. Die ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiter fahren Krankenwagen, besuchen und betreuen Einrichtungen mit oder ohne Hunde, stehen im Katastrophenfall und bei Veranstaltungen wie der Bergkirchweih einsatzbereit, geben Deutschkurse, begleiten Ämterbesuche, helfen demenzkranken Menschen, übersetzen und sind teilweise 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche im Dauereinsatz für ihr Gebiet und ihre betreuten Personen. Neben den Haupt- und Ehrenamtlichen sind außerdem auch die Mitglieder eine wichtige Säule des Verbandes. Sie tragen nicht nur durch ihre Mitgliedsbeiträge wesentlich dazu bei, dass sich die Tätigkeit des ASB eben nicht nur am Geldverdienen ausrichten muss.


Raus aus dem Lehrsaal

Bereits ab 8 Uhr am Samstagmorgen fand eine vom ASB organisierte Schulung zum Thema "Rebel" im ASB-Zentrum in der Gundstraße statt. Ziel war es, den Teilnehmern, die von allen Organisationen im Großraum kamen, praxis- und realitätsnah die Anwendung des Materials zu vermitteln, das sich auf den Notfallrettungsmitteln befindet. Nach Vermittlung der Fertigkeiten in einzelnen Skill-Stationen konnten die Teilnehmer in verschiedensten Szenarien das erlernte Wissen direkt in der Praxis anwenden. Die Stillung von massiven Blutungen mittels Abbindesystemen und speziellen Verbandstoffen wurde von den Teilnehmern an sich selbst bzw. Biomodellen realistisch geübt. Auch invasive Maßnahmen wie das Eröffnen des Brustraumes wurden an Mimen mithilfe von speziell hergestellten, realistischen Biomodellen simuliert.
"Das Problem bei gängigen Rettungsdienstfortbildungen ist meist, dass man in einem sauberen, geordneten Unterrichtsraum sitzt und viele Maßnahmen durchspricht oder andeutet. Genau das wollten wir hier nicht. Wir wollten bewusst raus aus dem Lehrsaal und rein ins Gelände und den Teilnehmern auch mal zeigen, wie schwer es ist, alleine die Verpackung von Verbandsmaterial aufzubekommen, wenn die Handschuhe voller Blut sind und man unter Stress steht", sagt Veranstaltungsleiter Daniel Wohlfahrt. Aufgrund des großen Erfolges und der hohen Nachfrage werden solche Veranstaltung sehr wahrscheinlich bald wiederholt und zu einem festen Bestandteil der rettungsdienstlichen Fortbildung werden.
Caterina Hertweck