Noch einmal befasste sich der Gemeinderat Rauhenebrach am Dienstag mit der Wasserqualität in der Großgemeinde. Vor allem nach Starkregen muss die Gemeinde i...
Noch einmal befasste sich der Gemeinderat Rauhenebrach am Dienstag mit der Wasserqualität in der Großgemeinde. Vor allem nach Starkregen muss die Gemeinde immer mal wieder eine Abkochanordnung erlassen, wie auch im Juni wieder geschehen. Als Ergebnis der vorhergehenden Sitzung lud Bürgermeister Matthias Bäuerlein (FW) Günther Janetschke ein, der mit seiner Fachfirma die technischen Anlagen der Wasserversorgung in Rauhenebrach betreut.
Anfang Juli hatte der Gemeinderat beschlossen, nun auch den Brunnen II in Untersteinbach mit einer Ultra-Violett-Anlage auszurüsten, wie schon die meisten anderen Brunnen in Rauhenebrach. Diese Anlage ist mittlerweile in Betrieb.
Günther Janetschke erklärte dazu, dass ultraviolettes Licht die beste Möglichkeit sei, ohne den Einsatz der "chemischen Keule" Keimen im Trinkwasser vorzubeugen, bevor diese in das Netz gelangen.
Die Rauhenebracher Trinkwasserversorgung bestehet aus der Quelle in Geusfeld und mehreren, unterschiedlich alten Trinkwasserbrunnen an verschiedenen Standorten zwischen Untersteinbach und Prölsdorf. Anfällig für Keime sind vor allem Quellen wie die in Geusfeld, weil das Wasser wesentlich kürzer durch die Erde sickert als bei Brunnen. Das hat den Vorteil, dass sich auch weniger Mineralien und Salze lösen, das Quellwasser also wesentlich "weicher" ist als Brunnenwasser, andererseits werden eben auch vor allem bei starken Regenfällen leichter Keime eingeschwemmt.
Die Keim-Gefahr ist bei Brunnen geringer, doch bei älteren Brunnen, vor allem mit Holzfiltern, können sich in den Bereichen, die im Durchschnitt vom Wasserstand gar nicht
erreicht werden, ebenfalls Keime bilden. Steigt nach Starkregen wie im Juni der Wasserstand im Brunnen, können auch diese in die Trinkwasserversorgung gelangen. Sind sie dort einmal festgestellt, werden eine umfangreiche Spülung und Chlorung nötig. Erst nach drei einwandfreien Beprobungen können dann Abkochanordnungen wieder aufgehoben werden.
Auf Anfrage aus dem Gremium erklärte Janetschke, dass es durchaus sinnvoll sei, ältere Brunnen mit UV-Anlagen auszustatten, neu ausgebaute Brunnen sollten zunächst darauf verzichten können.
Umfassend wurde mit dem Fachmann das Thema Trinkwasserversorgung diskutiert, etwa die offenbar stark schwankenden Härtegrade im Rauhen-ebracher Wasser und auch die Möglichkeit der technischen Überwachung von Hochbehältern, damit es nicht in einzelnen Orten zu Engpässen kommt.
Die gewonnenen Erkenntnisse sollen Zug um Zug, etwa bei der Sanierung von Hochbehältern, umgesetzt werden. Ein besonderes Augenmerk soll dabei darauf gerichtet werden, dass der Hochbehälter Fürnbach nicht zu leer wird. Außerdem soll der Chemismus der einzelnen Brunnen geprüft werden im Hinblick auf gleichbleibendere Härtegrade.