Rauchmelder rettet zwei Leben

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Rauchmelder können Leben retten und großen Schaden vermeiden, wie ein jüngster Fall in Bad Rodach zeigt. Foto: CT Archiv
Rauchmelder können Leben retten und großen Schaden vermeiden, wie ein jüngster Fall in Bad Rodach zeigt. Foto: CT Archiv

Dass sie durch den Alarmton des Warngeräts geweckt wurden, hat laut Feuerwehr zwei Bewohner eines Hauses in Bad Rodach vor dem Schlimmsten bewahrt. Stefan Püls erinnert an die Pflicht, Rauchmelder zu installieren.

Es war gegen 1 Uhr morgens, als ein 69-jähriger Bewohner eines Hauses Am Mönchszehnt in Bad Rodach vom Alarm eines Rauchmelders geweckt wurde. Er stellte Rauchentwicklung aus einem der Zimmer fest und alarmierte sofort die Feuerwehr.

Wenig später traf Kreisbrandinspektor Stefan Püls als Erster am Einsatzort ein. "Der Bewohner hatte das Gebäude bereits verlassen", berichtet er. Das erfolgte auf den Rat aus der Leitstelle, als der Alarm-Anruf dort einging. "Da wurde sehr gut reagiert, der Mann wurde angewiesen, die Tür zu dem Raum, in dem die Rauchentwicklung festgestellt worden war, geschlossen zu halten, damit sich der Brand nicht ausbreiten kann", sagt Püls. Außerdem sollten alle Personen sofort das Gebäude verlassen.

Als der Kreisbrandinspektor eintraf, befand sich noch eine 68-jährige Frau im Gebäude, die aber gefahrlos in Sicherheit gebracht werden konnte. "Die Rauchmelder waren schon wieder aus, der Rauch blieb auf das verschlossene Zimmer begrenzt", beschreibt Stefan Püls die Lage beim Eintreffen der Bad Rodacher Wehr.

Der Einsatz zielte im weiteren Vorgehen vor allem auf Schadensbegrenzung ab. So brachten Atemschutzträger zunächst einen Rauchverschluss - eine Art Vorhang - vor der Zimmertür an. "Dadurch können sie in den Raum gelangen, ohne dass sich größere Mengen Rauch ins Gebäude ausbreiten", erklärt Stefan Püls.

Heizdecke war die Ursache

Im Zimmer stellten die Feuerwehrleute rasch fest, dass die Rauchentwicklung von einem Sofa ausgeht. Wie von der Polizei in Coburg zu erfahren war, hatte eine Heizdecke das Möbelstück in Schwelbrand gesetzt.

"Da genügten weniger als zehn Liter Wasser aus der Kübelspritze, um zu löschen", sagt Stefan Püls. Die Bewohner waren gegen 23 Uhr schlafen gegangen. Ohne den Rauchmelder-Alarm hätten sie den Schwelbrand wohl nicht bemerkt, der sich rasch zum Zimmerbrand hätte ausbreiten können. Von da zum Vollbrand des Hauses wäre es nach Einschätzung der Feuerwehr nicht weit gewesen.

So konnte der Schaden sehr in Grenzen gehalten werden. "Das Haus ist weiter bewohnbar bis auf das Zimmer, von dem die Rauchentwicklung ausgegangen war. Und auch dort ist der Schaden gering. "Vor allem gab es durch den besonnenen Einsatz von Löschmitteln keinen Wasserschaden am Gebäude", sagt Stefan Püls.

Der 69-jährige Bewohner musste zwar laut Polizei in Coburg medizinisch versorgt werden, weil er in der Aufregung auf der Treppe gestürzt war, wodurch er sich Prellungen zugezogen hatte und zudem Verdacht auf eine Rauchvergiftung bestand, doch ohne den rettenden Alarm des Rauchmelders hätte weit größere Gefahr für Leib und Leben bestanden, so der Kreisbrandinspektor.

Kleine Lebensretter

Stefan Püls erinnert in diesem Zusammenhang noch einmal an die seit 2018 bestehende Pflicht zum Anbringen von Rauchmeldern. Dieser Pflicht sollten aus seiner Sicht wirklich alle Hauseigentümer nachkommen. "Wir haben immer wieder Fälle, wo durch den Alarm des Rauchmelders schlimmere Brände verhindert und vor allem das Leben der Bewohner gerettet werden konnte", betont Stefan Püls.

Eine Wahrnehmung, die auch die Polizei teilt. Stefan Probst, Pressesprecher der Polizei in Coburg, bestätigt: "Vorfälle mit Rauchmeldern haben wir immer wieder." Oft tauchen diese gar nicht im veröffentlichten Polizeibericht auf, weil dank der Rauchmelder ein größerer Einsatz erspart bleibt. Dass inzwischen Alarmtöne von Rauchmeldern gelegentlich für einen Einsatz sorgen, ohne dass Rauchentwicklung vorhanden wäre, wiegt der Nutzen der Geräte bei weitem auf.

Der Grund für solche Fehlalarme sind Rauchmelder, deren Batterie kurz vor dem Ende ist. In diesem Fall gibt das Gerät nämlich ebenfalls einen Warnton ab, der darauf aufmerksam machen soll, dass die Einsatzbereitschaft nicht mehr gewährleistet ist, und das Gerät mit einer neuen Batterie ausgestattet werden muss. Diese hält in der Regel mehrere Jahre.