Zwischen Euerdorf und Wirmsthal wird der Radweg repariert. Insgesamt plant der Markt aber weniger Investitionen.
Der Haushaltsplan 2021 des Marktes schließt - in Einnahmen und Ausgaben ausgeglichen - mit einer Gesamtsumme von rund 8,2 Millionen Euro ab. Damit liegt Euerdorf etwa 1,75 Millionen Euro unter dem Vorjahresetat. Speziell bei den Einnahmen im Vermögenshaushalt klafft im Vergleich zum Vorjahr ein Loch von etwa 30 Prozent.
Das von Kämmerin Brigitte Amberg detailliert dargelegte Zahlenwerk weist heuer "nur" rund 2,9 Millionen Euro für Investitionen aus. Die weitaus größten Einnahmen finanziert der Markt aus Rücklagen und Zuführung aus dem Verwaltungshaushalt. Bei den Ausgaben rangieren die Zuführung an die Rücklagen und die Baumaßnahmen an vorderer Stelle. Erfreulich: Haushaltsausgabereste aus dem Vorjahr in Höhe von einer Million Euro fließen in den aktuellen Etat mit ein.
Pro-Kopf-Verschuldung sinkt
Die Pro-Kopf-Verschuldung sinkt zum Ende des Jahres durch Tilgung auf 1994 Euro. Mit Blick auf vergleichbare bayerische Gemeinden sind dies immer noch 238 Prozent über dem Landesdurchschnitt von 589 Euro (Stand 2019). Für das aktuelle Haushaltsjahr wurde ein Kassen-Kreditrahmen von 700 000 Euro festgesetzt.
Auch der Verwaltungshaushalt ist leicht rückläufig. Sein Volumen beträgt etwa 5,28 Millionen Euro und damit gut acht Prozent weniger als im Vorjahr. In den Einnahmen nimmt die Grund- und Gewerbesteuer die Spitze mit 2,17 Millionen Euro ein, gefolgt vom Gemeindeanteil an der Einkommen- und Umsatzsteuer. Die höchsten Ausgaben finden sich in der Kreisumlage (1,36 Millionen Euro) und den Personalausgaben, die um knapp 20 Prozent stiegen.
Für Gemeinderat Elmar Hofmann war die Kreisumlage ein "rotes Tuch", gegen das er wetterte. Kritik übte er zudem an den Zuweisungen des Landkreises für die Feuerwehr, "eine Stützpunktwehr, die der Landkreis mit einer luftigen Summe abspeist". Nicht einverstanden erklärte sich auch 3. Bürgermeister Michael Fell, der zwar der Kämmerin ein gutes Zeugnis ausstellte, aber zu viele anhängige Projekte "immer wieder verschoben" sah. Das Ratsgremium stimmte - gegen Hofmann und Fell - dem Haushaltsplan 2021, dem Stellenplan und der Finanzplanung 2020 bis 2024 mehrheitlich zu.
Der Beschluss über eine Kooperation mit dem Abwasserzweckverband Thulba-Saale (AZV) zwecks Klärschlammentsorgung muss bis Ende Juni fallen. AZV-Geschäftsführer Burkhard Oschmann legte dem Ratsgremium die Voraussetzungen für einen Anschluss vor. Demnach muss Euerdorf regelmäßige Anlieferungen garantieren und einen Stapelbehälter mit einem Fassungsvermögen von 90 Kubikmeter erstellen. Beim derzeitigen Anfall, einschließlich des Behälters, kämen Kosten von rund 208 000 Euro auf den Markt zu. Die jährlichen Verwertungskosten (Entwässerung, Logistik, etc.) betragen weitere 14 000 Euro. Die Räte stimmten einmütig für die Kooperation und einen Fünf-Jahresvertrag.
Zur Sanierung der Risse im Radweg Euerdorf/Wirmsthal offerierte die Baufirma Strabag ein Angebot von rund 12 000 Euro, das eine Teilung zwischen Bauunternehmer und dem Markt vorsieht. Allerdings ist diese Offerte nur über 1,80 Meter Breite gültig. Falls der Weg auf der ganzen Breite repariert wird, kämen für Euerdorf weitere 8600 Euro hinzu. Edgar Röder beurteilte das Ausgießen der feinen Risse als schwierig. Deshalb entschied der Rat gegen drei Stimmen für eine Vollsanierung. Wie Bürgermeister Peter Bergel informierte, will Kreisfachberater Dieter Büttner bis Ende Juni Vorschläge zur Sanierung des Wirmsthaler Friedhofs vorlegen, über die der Gemeinderat entscheiden soll. Bei Nichtgefallen wäre der Auftrag einem Planungsbüro zu übergeben. Bergel verlas den Brief eines Wirmsthaler Einwohners, der zu schnelles Fahren im Ort beklagte, trotz vorhandener Gebotsschilder. Das Thema wird in einer der nächsten Sitzungen behandelt. Die örtliche Rechnungsprüfung für das Jahr 2019 legte Ausschuss-Vorsitzender Dieter Brand auf, der keine Beanstandungen meldete. Mehrkosten seien erklärbar und plausibel. Seine Annahme galt einer hohen Zahl nicht angemeldeter Hunde in Euerdorf. Die Feststellung der Jahresrechnung 2019 und die Entlastung von Ex-Bürgermeisterin Patrizia Schießer fiel einmütig.
Ohne Einwände passierten die Bauvoranfragen. Dies waren die Anfrage zum Bau einer Lagerhalle im Baugebiet Siebenäcker, der Antrag auf Verlängerung einer Baugenehmigung zur Einrichtung einer Ferienwohnung, eine Anfrage zum Bau eines Geräteschuppens in der Wirmsthaler Weinbergstraße und ein Wohnhausbau in der Ringstraße, mit Verlegung des Kanalanschlusses im Fußweg.
Christian Erhard erbat Auskunft über die Turnhalle der Einhard-Schule. Diese sei gesperrt, nachdem ein Prüfer massive Mängel festgestellt habe, erklärte der Bürgermeister.