Prügelei: Aussage stand gegen Aussage

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von unserem Mitarbeiter Markus Häggberg Lichtenfels — Die Enttäuschung stand dem Nebenkläger ins Gesicht geschrieben - das Gericht entschied gestern in einem Körperverletzungsproze...

von unserem Mitarbeiter Markus Häggberg

Lichtenfels — Die Enttäuschung stand dem Nebenkläger ins Gesicht geschrieben - das Gericht entschied gestern in einem Körperverletzungsprozess auf Verfahrenseinstellung und darauf, dass die Staatskasse seine Verfahrenskosten nicht übernehmen wird. "Mehr als Aussage gegen Aussage" würde nicht rauskommen, befand selbst Staatsanwalt Michael Imhof.
Zwei Jahre liegt der Vorfall nun beinahe zurück, da gerieten nach 22 Uhr in einem Lokal zwei Gäste und ein Wirt in einen Streit. Wer angefangen hat, wer am meisten zu leiden hatte und wessen Aussagen glaubwürdiger sein sollen, das galt es herauszufinden. Auf der Anklagebank zwei Männer, der eine 41-jährig, bullig, der andere 27-jährig, normal gebaut und dessen Fürther Cousin. Hinter ihnen saß der als Nebenkläger auftretende Wirt, 38 Jahre alt und aus dem Raum Lichtenfels. Während einer Geburtstagsfeier soll er laut Aussage des 41-Jährigen von diesem darauf angesprochen worden sein, weshalb er in schmutziger Kleidung im Gasthaus sei. Die Antwort habe angeblich auf "Bin hier der Chef, mache, was ich will" gelautet. Ab hier soll es zur Sache gegangen sein, für gut 30 Minuten sogar. Ob der Wirt auf den Cousin zuerst einschlug oder zunächst im Schwitzkasten des 41-Jährigen landete, um dann vom Fürther Cousin mit der Faust traktiert zu werden, konnte nicht geklärt werden. Richter Stefan Hoffmann interessierte sich für die Frage, weshalb der 41-Jährige damals der Polizei gegenüber nicht davon sprach, angegriffen worden zu sein. Weil er angetrunken gewesen sei, so die Antwort. Und dann war da noch die undurchsichtige Sache mit dem Hausverbot für einen der Cousins im Lokal. Eine Pattsituation war selbst nach Ansicht des Staatsanwaltes entstanden. Verfahren eingestellt.