Das von der EU, dem Land Hessen und dem Landkreis Fulda geförderte LIFE-Projekt "Rhöner Bergwiesen" steht kurz vor seiner Verlängerung. Über den aktuellen Projektstand und konkrete...
Das von der EU, dem Land Hessen und dem Landkreis Fulda geförderte LIFE-Projekt "Rhöner Bergwiesen" steht kurz vor seiner Verlängerung. Über den aktuellen Projektstand und konkrete Naturschutzmaßnahmen im Projektgebiet informierte sich eine Delegation aus Vertreterinnen und Vertretern des Hessischen Umweltministeriums, des Regierungspräsidiums Kassel sowie der Agentur NEEMO, die im Auftrag der EU das LIFE-Projekt evaluiert.
Erste Station der Bereisung war eine mit Projektmitteln zum Nahrungsbiotop für den Schwarzstorch umgestaltete Teichanlage der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V. (HGON) in der Gemeinde Poppenhausen. Projektleiter Elmar Herget gab Einblicke in die Maßnahmen zum Schutz des scheuen Waldbewohners, der die Feuchtwiesen und waldnahen Tümpel zur Nahrungsaufnahme aufsucht.
Auf der Wasserkuppe ging es um geplante Waldrodungen zur Herstellung von Verbindungs-korridoren für Wiesenbrüter und die Neuentwicklung von Lebensraumtypen wie Bergmähwiesen und Borstgrasrasen, die im Schutzgebietsnetz Natura2000 im Fokus stehen.
Nächste Station war die Steinkopfhute. Das weitläufige Offenland um den Steinkopf und den Stirnberg stellt eins der wichtigsten Brutgebiete der hessischen Rhön für die Wiesenbrüter Braunkehlchen, Bekassine, Wachtelkönig und Wiesenpieper dar. Durch enge Zusammenarbeit mit Landwirten wird sichergestellt, dass die Flächen offengehalten werden. Zum anderen werden sie durch die Einrichtung von Schonstreifen und Ansitzwarten im Sinne der Vögel optimiert. Um neue artenreiche Bergmähwiesen zu entwickeln, werden auf dem Plateau verschiedene Ansaatverfahren erprobt. Hierdurch sollen zusätzliche Lebensräume für Wiesenbrüter entstehen. Erste Erfolge stellen sich laut Elmar Herget bereits ein: "Auf den Ansaatflächen brüten schon Wiesenpieper und Baumpieper. Wir hoffen, dass von dem Maßnahmenpaket auch andere Vogelarten profitieren. Vielleicht kehrt sogar das Birkwild zurück, das hier schon häufiger in der Balzzeit gesichtet wurde."
Für den Herbst kündigten die Projektverantwortlichen die Eröffnung einer neuen Extratour in der Gemeinde Ehrenberg (Rhön) an. Abschließend machte die Delegation noch Halt in Nüsttal. Hier steht der Erhalt der orchideenreichen Kalkmagerrasen im Fokus der LIFE-Maßnahmen. Aufwändige Entbuschungsarbeiten an den Standorten Krengelsberg und Linsberg haben in den vergangenen Jahren dazu beigetragen, dass die artenreichen Kalkmagerrasen wieder für die Landwirtschaft, vor allem Schafhalterinnen und Schafhalter, nutzbar geworden sind. red