Pretzfelder Friedhof wird trockengelegt

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Bei der Neugestaltung des Friedhofs soll eine Drainage verhindern, dass sich das Wasser auf dem Hauptweg staut.

In der jüngsten Sitzung des Marktgemeinderats Pretzfeld stellte Ingenieur Jörg Czerwonka zwei Drainagekonzepte für den Friedhof vor. Für die Neugestaltung des Friedhofs gibt es ein generationenübergreifendes Gesamtkonzept. Hier ist ein Urnenkreis vorgesehen, der zur Mitte hin ansteigt. In der Mitte soll ein Marterl oder ein Hochkreuz stehen. Der Zugang von der Hauptstraße soll sich ebenfalls verändern. Einerseits soll eine neue Treppen- und Toranlage angelegt werden, mit Sitzgelegenheiten und einem zweiten Weg ohne Treppen, den gehbehinderte Menschen nutzen können. An der Siemensstraße sind ein Container- und Materiallagerplatz geplant. Im ersten Bauabschnitt werden erst einmal die vier Seitenwege neu gebaut.
"Am letzten Samstag gab es eine Beerdigung. Da standen zehn Zentimeter Wasser auf dem Weg in der oberen Hälfte des Friedhofs. Und es hatte nicht einmal geregnet", berichtete Zweiter Bürgermeister Walther Metzner (WPA) und Maria Hack (FA) ergänzte: "Und im unteren Bereich ist es noch schlimmer."


Problematischer Lehmboden

Jörg Czerwonka nickte zustimmend und meinte: "Der Lehmboden ist ein Wasserstauer." Die vier neuen Wege müssen entwässert werden. Damit im zweiten Bauabschnitt nicht alles wieder aufgerissen werden muss, stellte der Ingenieur dem Marktgemeinderat zwei Drainagekonzepte vor, die auf das Gesamtkonzept ausgelegt sind. Um die Tragfähigkeit des Untergrunds zu ermitteln, hatte das Ingenieurbüro Testfelder anlegen müssen. Dann arbeitete Czerwonka den Plan für eine Drainage parallel zur Siemensstraße aus, um entstehendes Schichtenwasser von dort abzuleiten. Allerdings war bei einem früheren Test kein Schichtenwasser festgestellt worden; obwohl sich stehendes Wasser auf den Wegen gebildet hatte. "Es könnte sich auch um artesisches Quellwasser handeln", trug der Ingenieur vor. Die geschätzten Gesamtkosten dieser Variante liegen bei etwa 100 000 Euro.
Die zweite Variante ist die Verlegung einer Drainage im Hauptweg und Ableitung von der Aussegnungshalle in Richtung Haupteingang in den dortigen öffentlichen Kanal. Die geschätzten Kosten dieser Alternative liegen bei etwa 28 000 Euro.
Mathias Reznik (CSU/BB) fragte nach, warum der Kostenunterschied so hoch ist. Dazu erklärte Czerwonka, dass man bei der Variante eins tiefer graben müsse. Franz Stein (FW) monierte, dass der Ingenieur die erste Variante gar nicht hätte anbieten brauchen, da die zweite Variante alternativlos sei.


Großer finanzieller Spielraum

"Wir müssen erst untersuchen, was möglich ist und was es kostet. Die erste Variante hätte ja günstiger sein können", antwortete der Ingenieur. Danach fragte Mathias Reznik nach den geschätzten Gesamtkosten für das Projekt. Die bezifferte Czerwonka mit etwa 670 000 Euro: "Aber da ist ein großer Spielraum drin, denn Sie entscheiden bei jedem Bauabschnitt, was Sie tatsächlich haben möchten."
Die Räte beschlossen einstimmig die Alternative zwei, eine Drainage in den Hauptweg.