Plädoyer für starkes Europa

1 Min
Martin Lücke
Martin Lücke

Der SPD-Gemeindeverband Küps stellt die Europawahl in den Blickpunkt einer Versammlung im Gasthaus Horther in Johannisthal. Gemeindeverbandsvorsitzender Ralf Pohl freute sich, zu dieser Veranstaltung ...

Der SPD-Gemeindeverband Küps stellt die Europawahl in den Blickpunkt einer Versammlung im Gasthaus Horther in Johannisthal. Gemeindeverbandsvorsitzender Ralf Pohl freute sich, zu dieser Veranstaltung den Kandidaten der Oberfranken-SPD, Martin Lücke, als Hauptredner begrüßen zu können. Martin Lücke ist Facharzt für Anästhesie und Notfallmedizin und arbeitet am Klinikum Coburg, wo er auch als Betriebsratsvorsitzender fungiert. Er steht auf der Landesliste Bayern auf Platz fünf und auf der bundesweiten Wahlliste nimmt Lücke Platz 38 ein. In Deutschland wird am 26. Mai gewählt. Der in Coburg wohnhafte Kandidat gehört dem Stadtrat seit 2002 an.

Voller Stolz informiert er eingangs, dass der Betriebsrat des Klinikums, in dem er als Vorsitzender fungiert, im Jahr 2017 mit dem Deutschen Betriebsrätepreis in Gold ausgezeichnet wurde. Die Auszeichnung gab es deshalb, weil es nach 18- jähriger Auseinandersetzung gelungen sei, alle Rotkreuzschwestern der BRK-Schwesternschaft zu "echten, tarifgebundenen Mitarbeiterinnen der Klinikum Coburg GmbH zu machen und die mehr als 100 Jahre währende Rolle als Leiharbeitnehmer abzustellen", so Lücke. Er fügt hinzu: "Arbeitsbedingungen wie zur Kaiserzeit passen nicht mehr in unsere Welt!" Und damit ist er bei einem der wichtigsten sozialdemokratischen Ziele, nämlich möglichst viele Beschäftigte durch Tarifverträge schützen zu lassen. Er hebt hervor, wie wichtig Europa gerade heute ist, und sieht in den Streiks bei Audi in Ungarn einen Beweis für den wirksamen Export von europäischen sozialen Standards. Gleiches Lohnniveau in Deutschland und Ungarn werde auf Sicht Arbeitsplätze sichern.

Im Rückblick auf zwei Weltkriege im vergangenen Jahrhundert macht er deutlich wie wichtig Europa wirklich für den Frieden ist. Er stellt es als großartige Leistung heraus, wenn Menschen wie Charles de Gaulle, Konrad Adenauer, Willi Brandt, Helmut Schmidt, Valéry Giscard d'Estaing, Helmut Kohl, Francois Mitterand und jetzt Angela Merkel und Emmanuel Macron es innerhalb einer Generation geschafft haben, dass aus "Erbfeinden" gute Nachbarn und Verbündete wurden.

Der sehr lange Frieden habe uns wohlhabend gemacht, Europa schaffe und sichere Arbeitsplätze. Die Zollfreiheit in unserem Binnenmarkt, dem größten der Welt, sei ein Standortvorteil, um den uns andere Regionen der Welt durchaus beneiden.

Lücke plädiert auch für eine Freihandelszone mit mittel- und südafrikanischen Ländern. Wenn es gelinge, in diesen Wachstums-Gesellschaften industrielle Produktionsstätten zu schaffen, erschließe man die Zukunfts-Märkte für unsere Waren. eh