Pfingsten bleibt der Wunschtermin

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Die Gleisanlage für den Kleinbahnbetrieb wurde mit Kosten von annähernd 100 000 Euro komplett neu aufgebaut. Rechts im Bild Bauleiter Matthias Ott vom Büro A + I in Neudrossenfeld Foto: Werner Reißaus
Die Gleisanlage für den Kleinbahnbetrieb wurde mit Kosten von annähernd 100 000 Euro komplett neu aufgebaut. Rechts im Bild Bauleiter Matthias Ott vom Büro A + I in Neudrossenfeld Foto: Werner Reißaus

Weil das DDM wegen der Corona-Krise geschlossen ist, können die Umbauarbeiten ungehindert weitergehen.

Eine Krise hat oft auch positive Seiten. So laufen die umfangreichen Bauarbeiten im Deutschen Dampflokomotiv-Museum Neuenmarkt ohne Besucherverkehr ungehindert weiter. Wie DDM-Geschäftsführer Rüdiger Köhler bei einem Ortstermin betonte, achte man sehr auf die Gesundheit der Handwerker.

Der vorgegebene Kostenrahmen wird Köhler zufolge bislang eingehalten. Eigentlich sei alles darauf ausgerichtet gewesen, das neue Eingangsgebäude und die Modellbahnanlage zu den Pfingstdampftagen offiziell zu übergeben, doch diese Großveranstaltung werde wegen der Corona-Pandemie nicht stattfinden. "Wir müssen jetzt schauen, ob wir überhaupt öffnen können. Wenn das der Fall ist, dann werden wir den Besuchern zeigen, was über das Museumsentwicklungskonzept in den letzten Monaten umgesetzt wurde."

Drehscheibe saniert

Die Holzschwellen der Gleise im Kleinbahnbereich, so der Geschäftsführer, seien durch recycelten Kunststoff ersetzt worden. Auch neuer Gleisschotter sei eingebaut worden. "Wir haben die Weichen instandgesetzt und die bestehenden Gleise auf die Normalspur ausgerichtet."

Um den wichtigen Museumsbahnbetrieb aufrechterhalten zu können, war laut Köhler auch eine Sanierung der Gleisanlagen und der Drehscheibe notwendig. Die Aufarbeitung der Dampflok 89 6024 sei jedoch aus Kostengründen gescheitert. Alternativ werde derzeit in Tschechien die Dampflok der Kleinbahn hergerichtet. "Derzeit ist aber eher unwahrscheinlich, dass die Dampflok noch rechtzeitig vor Pfingsten ins DDM überführt wird." Als Ersatz stehe eine Diesellok für die Kleinbahn zur Verfügung.

Die Gewährleistung eines dauerhaften und sicheren Betriebs der Drehscheibe sei für das Museum unerlässlich. Das neue Eingangsgebäude könnte an Pfingsten erstmals seine Tore öffnen. Es sei ein Teil des neuen museumspädagogischen Zentrums. "Hier ist das vollfunktionsfähige Fahrwerk einer Dampflokomotive der Baureihe 01 als didaktisches Lehrmodell ein einladender Blickfang für die Besucher", sagte Köhler.

Eingang direkt an der Straße

"Ein neues Eingangsgebäude anstelle des Speisewagens bot uns die Möglichkeit, den Eingang direkt an die Straße zu legen und somit eine verbesserte Besucherführung im Museum zu erreichen." Ergänzend sei ein kleiner Versorgungsbereich denkbar. Als Lagerraum habe sich das an den Ringlokschuppen angrenzende "Wasserhaus" angeboten. Hier könnten auch Sonderausstellungen vorbereitet werden. Die Sanierung des maroden Daches sei so gut wie abgeschlossen.

Der Seminarraum am Kohlenhof wird laut Köhler zum zentralen Baustein des museumspädagogischen Zentrums weiterentwickelt. Dazu werde der Raum zunächst technisch so vorbereitet, dass eine Nutzung durch Gruppen unterschiedlicher Größe auf unterschiedlichen Ebenen stattfinden kann. Neu gestaltet werde auch der Kinderbereich. In der Modellbahnanlage erhielten der Bahnhof Neuenmarkt-Wirsberg und die Schiefe Ebene eine noch größere Bedeutung. Die Technik sei grundlegend saniert und teilweise klimatisiert worden, um dauerhaft einen reibungslosen Betrieb zu gewährleisten.

"Die Präsentation wird durch eine Lichtsteuerung für die Besucher attraktiver und informativer, außerdem wird die Gestaltung dem Design der bestehenden Ausstellung angepasst", so Köhler. ln den beiden angrenzenden Räumen werde eine didaktische und inhaltliche Erweiterung des Themas erfolgen.

Ensemble erlebbar machen

ln seinem Leitbild habe es sich der Zweckverband DDM zur Aufgabe gemacht, neben der Darstellung der Technik das historisch gewachsene und funktionsfähige Ensemble von Bahnhof, Bahnbetriebswerk und die erster europäischer Steilstrecke in seiner ursprünglichen Form für die Öffentlichkeit zu bewahren und für die Besucher des DDM erlebbar zu machen.