"Krankheit wirft viele Fragen auf, krank zu sein, stellt vieles in Frage", sagt Pfarrer Anton Heinz. Daher stehe er als Priester im Krankenhaus den Menschen zur Seite, deren Leben häufig durch den Kra...
"Krankheit wirft viele Fragen auf, krank zu sein, stellt vieles in Frage", sagt Pfarrer Anton Heinz. Daher stehe er als Priester im Krankenhaus den Menschen zur Seite, deren Leben häufig durch den Krankenhausaufenthalt verunsichert ist.
Anton Heinz ist seit September vergangenen Jahres katholischer Krankenhausseelsorger in der Helios-Frankenwaldklinik Kronach. Aber er wirkt auch noch als Pfarrvikar im Seelsorgebereich Frankenwald in den Pfarrgemeinden Herz-Jesu Pressig, St. Bartholomäus Rothenkirchen und St. Johannes der Evangelist in Posseck. In der Helios-Frankenwaldklinik ist er Ansprechartner für die Mitarbeitenden, vor allem aber steht er Patienten und deren Angehörigen zur Seite, begleitet sie in ihren Ängsten und Hoffnungen, in Trauer und Zuversicht.
Pfarrer Anton Heinz ist 1966 in Smirnowka/Kasachstan (ehemalige Sowjetunion) geboren. Mit betrübter Stimme erzählt von seiner schweren Kinder- und Jugendzeit als Katholik in der ehemaligen Sowjetunion. "Taufe und Erstkommunion geschahen geheim, als Ministrant wurde ich verachtet", blickt er kopfschüttelnd zurück. Er wurde Bauschreiner und arbeitete einige Jahre in diesem Beruf bis zur Einberufung in den zweijährigen Dienst in der Sowjetarmee. Im September 1988 kam er nach Deutschland. Damit wurde der Weg frei für das Studium der Theologie. Am 29. Juni 1996 wurde er im Bamberger Dom zum Priester geweiht. Seither blieb er immer dem Frankenland treu, sagt er mit freudiger Stimme, denn hier gefalle es ihm bis heute noch. Kaplanstellen führten ihn nach Nürnberg und Hof. Vom Jahr 2000 an bis 2018 war er in verschiedenen Pfarreien im Erzbistum Bamberg im Frankenland tätig.
Die Berufung zum Pfarrvikar und zum katholischen Klinikseelsorger kam für ihn zwar überraschend, aber er nahm die Herausforderung an und erfüllt seine Aufgabe gerne. "Im Krankenhaus befindet sich der Mensch in einer Grenzsituation!" Manchmal stoße man an seine eigene Ohnmacht, im Bewusstsein, nicht helfen zu können. Heinz spricht von einer "durchaus schweren, aber auch erfüllenden Aufgabe". Es sei wichtig, die Gefühle, die der Patient verspürt, mit ihm auszuhalten. Dabei ist eine wertschätzende Haltung gegenüber den Menschen unerlässlich. Im Glauben an Jesus Christus als Mitleidendem und Mitgehendem Trost und Stärke zu verspüren, sei eine Erfahrung, die er oft an sich und den Kranken verspüre. Die Kirche habe für die Kranken einen großen Schatz. Gebet, Beistand und vor allem das Sakrament der Krankensalbung, sollen den Menschen aufrichten, trösten und stärken. Heinz: "Als Priester erachte ich dies als eine sehr wichtige und großartige Aufgabe, so den Kranken beistehen zu können."
Die immer gut besuchte Messe am Samstagabend in der Klinikkapelle ist eine zusätzliche Möglichkeit, die Gläubigen zu erreichen. "Meine tiefste Überzeugung ist, dass Christus gerade in der Phase der Krankheit und Hinfälligkeit, uns am nähesten ist." Auch das Gespräch mit den Angehörigen der Patienten sieht der Priester als eine gute Chance, die Menschen in ihren Fragen zu erreichen und zu motivieren, sich auf die Suche nach Gott zu machen.
Sehr dankbar ist Klinikseelsorger Heinz dem Personal des Klinikums und den Ehrenamtlichen, die aufopfernd und sehr engagiert mitarbeiten und somit vieles möglich machen. eh