Für die 16. Auflage von "Klassik am See" hat der veranstaltende Verein "Klassikkultur" den großen Exzentriker der Klassik-Szene angeheuert. Nigel Kennedy, der mit einer millionenfach verkauften Vivald...
Für die 16. Auflage von "Klassik am See" hat der veranstaltende Verein "Klassikkultur" den großen Exzentriker der Klassik-Szene angeheuert.
Nigel Kennedy, der mit einer millionenfach verkauften Vivaldi-Einspielung das meistverkaufte Klassik-Album aller Zeiten für sich verbuchen kann, bemüht sich trotz seiner lichter werdenden Punk-Frisur nach Kräften, seinem Image als (mit 62 nun auch nicht mehr junger) Wilder gerecht zu werden. Für den 24. Juli - es gibt keinen Ausweichtermin! - hat er ein stilübergreifendes Programm angekündigt.
Im ersten Programmteil spielt er zusammen mit den Hofer Symphonikern "Werke von Bach und Kennedy". Das Barock-Genie zählt neben Vivaldi zu den Lieblingskomponisten des Briten. In derselben Besetzung folgt ein Gershwin-Part.
Jazz und Neue Musik
In beiden Teilen assistieren dem Pop-Klassik-Violinisten Solisten von Rang wie Peter Adams (Cello), Piotr Kulakowski (Kontrabass) und die Gitarristen Rolf Bussalb und Doug Boyle.
Auch die fühlen sich in Jazz, Neuer Musik und Klassik gleichermaßen wohl. Bereits drei Tage zuvor konzentriert man sich auf der High-Tech-Bühne am Dechsendorfer Weiher auf Jazz. Das heißt: Mit dem 76-jährigen Headliner George Benson ist ein Gitarrist engagiert worden, der weit über Jazz-Kreise hinaus vor allem in den 70er Jahren für Furore gesorgt hat.
Virtuos gespielter Jazz
Rhythm & Blues, Soul sowie unstrittig virtuos gespielten Jazz mischt er zu einer eingängigen und kommerziell überaus erfolgreichen Melange zusammen. Künstlerische Neuerungen darf man jedoch nicht erwarten. Das würde auch den intendierten Event-Charakter der See-Konzerte mit regionalen Schirmherren und Lounge-Bereich sprengen.
Immerhin spielt im ersten Teil der künstlerische Leiter, der gebürtige Erlanger Torsten Goods, mit der schwedischen Vokalistin Viktoria Tolstoy, dem Saxophonisten Tony Lakatos sowie seiner schon bewährten Rhythmussektion aus Jan Miserre (Klavier), Felix Lehrmann (Schlagzeug) und Christian von Kaphengst (Bass).