von unserem Mitarbeiter Klaus-Peter Wulf
Grafengehaig — Der Markt Grafengehaig zieht mit Nachhaltigkeit sein Konsolidierungskonzept durch. Das betonte Bürgermeister Werner Burger in der Gemeinderatssitzung am Montagabend: "Unsere Gemeinde ist auf dem Weg der Besserung, dafür haben wir unsere Hausaufgaben gemacht", stellte er fest. Für das laufende Jahr sei am 4. Juni beim Landratsamt der Antrag auf Gewährung einer weiteren Bedarfszuweisung in Höhe von 500 000 Euro sowie auf Stabilisierungshilfe von einer Million Euro eingereicht und an die Regierung von Oberfranken weitergeleitet worden.
Bisher erhielt der Markt 2012 und 2013 insgesamt 870 000 Euro Konsolidierungshilfen vom Freistaat. Sie wurden zur Schuldentilgung eingesetzt.
Eigenmittel für Investitionen stehen dem Markt Grafengehaig trotzdem nicht zur Verfügung.
Mit Blick auf die Tagesordnung stellte Burger fest, dass diese mehr beratenden als beschließenden Charakter hat. Angegangen werden solle die Sanierung der maroden Gemeindeverbindungsstraßen Weidmes-Guttenberger Hammer (Kosten 1,2 Millionen Euro) und Schindelwald-Eppenreuth (300 000 Euro). Nach dem jetzigen Stand gebe es dafür eine Förderung in Höhe von 70 Prozent, so dass der Kostenanteil des Marktes rund 450 000 Euro betragen würde.
Um höheren Zuschuss bemüht Bürgermeister Burger versicherte aber, alles zu versuchen, um noch eine deutlich höhere Bezuschussung herauszuholen.
Nach und nach soll so das Straßennetz der Oberlandgemeinde, an dem in den zurückliegenden Jahren aus finanziellen Gründen außer Ausbesserungen nichts getan werden konnte, auf Vordermann gebracht werden.
Der Kämmerer der Verwaltungsgemeinschaft Marktleugast, Martin Götz, legte dem Gremium die Eckdaten zum Haushalt vor. Einerseits steigt die Einkommensteuerbeteiligung des Marktes auf 304 400 Euro, aus der Umsatzsteuer fließen 29 500 Euro und als Einkommenssteuerersatz 25 810 Euro. An Schlüsselzuweisungen gibt es nur 447 000 Euro, so dass die Gemeinde 3600 Euro weniger bekommt als 2013. Andererseits erhöht sich aber die Kreisumlage auf 357 600 Euro und die VG-Umlage auf 172 800 Euro. Insgesamt stehen daher 37 600 Euro weniger im Etat zur Verfügung als im Vorjahr.
Die Schulden betrugen am 31.
Dezember 2013 etwas über 1,1 Millionen Euro, was einer Pro-Kopf-Verschuldung von 1212 Euro entspricht. Die Rücklagen belaufen sich auf 277 000 Euro.
Im Verwaltungshaushalt 2014 sollen an einmaligen Ausgaben 10 000 Euro für die Reparatur des Löschfahrzeugs LF 18 sowie 5000 Euro für die Atemschutzgeräte der Feuerwehr Grafengehaig eingestellt werden. 8000 Euro werden für die Herrichtung des Schlauchturms der Walberngrüner Wehr angesetzt. Für die Erarbeitung neuer Wasserrechtsbescheide sind 20 000 Euro und für eine Reparatur der Technik in der Kläranlage Walberngrün 5000 Euro bereitzustellen. 20 000 Euro werden für Sanierungsarbeiten in den gemeindlichen Wohnungen An der Hohenreuth erforderlich. Der Haushalt 2014 soll am 28.
Juli verabschiedet werden.
Den Auftrag für die Anschaffung eines neuen PH-Messgerätes für die Kläranlagen vergab der Gemeinderat an die Firma Dietzel Umwelttechnik aus Oelsnitz/Vogtland zum Preis von 600 Euro. Für das Eppenreuther Feuerwehrauto werden vier neue Winterreifen zum Angebotspreis von 419 Euro bei der Firma Karl-Ernst Horn aus Eppenreuth beschafft.