Neue Kräfte am Eberner Top-Platz

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Florian Dominka (links) und Alexander Baginski beim Reparieren des Fotozauns am Wohnmobilstellplatz. "Jetzt, wo noch nicht so viele Leute da sind, haben wir noch Zeit für solche Arbeiten", sagt Baginski.
Florian Dominka (links) und Alexander Baginski beim Reparieren des Fotozauns am Wohnmobilstellplatz. "Jetzt, wo noch nicht so viele Leute da sind, haben wir noch Zeit für solche Arbeiten", sagt Baginski.
Blitzend neu prangt das "Top Platz"-Logo für 2019 am Betreuerhäuschen in der Walk-Strasser-Anlage. Im Hintergrund ist der historische Pfarrgartenturm zu sehen. Fotos: Kerstin Zwinkmann/Eckehard Kiesewetter
Blitzend neu prangt das "Top Platz"-Logo für 2019 am Betreuerhäuschen in der Walk-Strasser-Anlage. Im Hintergrund ist der historische Pfarrgartenturm zu sehen. Fotos: Kerstin Zwinkmann/Eckehard Kiesewetter
 

Alexander Baginski und Florian Dominka betreuen jetzt den Wonhmobilstellplatz. Die ersten Erfahrungen sind rundum positiv.

Eckehard Kiesewetter Ebern — "Babbeln mit die Leut', des ghört einfach dazu!" in dieser Beziehung ist Alexander "Alex" Baginski, seit Dezember neuer Platzwart am Wohnmobilstellplatz in Ebern, kein bisschen anders als sein Vorgänger Hans Elflein. Und die Gäste wissen das zu schätzen. "Der Alex gibt sich viel Mühe, alles bestens", sagt Horst Häuser aus Friedberg (Hessen), der mit seiner Frau Heidrun seit "mindestens 15 bis 20 Jahren" vier bis fünf Mal im Jahr Station auf dem "Top-Platz" in Ebern macht. "Wir fühlen uns wie zu Hause hier", sagen die beiden.

"Alles wunderbar", finden auch Alois und Katja Maier aus Fuldatal (Hessen), die Ebern seit 26 Jahren die Treue halten. Drei bis vier Mal im Jahr kommt das Ehepaar und bleibt für mindestens zwei Wochen. Den Alex und seinen neuen Kollegen, Florian Dominka (seit 1. Februar) haben die beiden am Sonntag kennengelernt. Natürlich hat auch Hans Elflein, den die Stammgäste in seinen 17 Dienstjahren als Platzwart ins Herz geschlossen haben, der aber 2018 aus gesundheitlichen Gründen aufhören musste, schon "Hallo" gesagt. "Der Hans ist jederzeit herzlich willkommen", sagt Baginski, weil so für alle Beteiligten ein "wunderschöner Übergang" entstehe. Und Elfleins Wissen sei gefragt, wenn demnächst eine größere Urlaubergruppe mit speziellen Stellplatzwünschen anreist.

Der 51-jährige Baginski ist seit 2014 Rentner und freut sich, eine Aufgabe gefunden zu haben, die ihn wieder mit Menschen zusammenbringt. Zuletzt war der verheiratete Vater einer Tochter vor allem Hausmann. Davor lag ein bewegtes Berufsleben: MAN, die Bundeswehr, FTE, ein Autohaus und eine Glaserei waren Stationen. Dann verkaufte der Heubacher Spielwaren im Außendienst und war selbstständiger Handelsvertreter für Hygieneartikel. Als Mitarbeiter einer Entsorgungsfirma geschah der Unfall, der seine rechte Hand quetschte und ihn berufsunfähig machte.

Eine Erkrankung an Multipler Sklerose hat den gelernten Holzbildhauer Florian Dominka aus Ebern vor zwei Jahren gezwungen, nach 20 Jahren seinen Job als Schreiner an den Nagel zu hängen. Seither ringt er mit der Rentenversicherung um die Anerkennung seiner Erwerbsunfähigkeit. Da kam die Aufgabe am Wohnmobilstellplatz wie gerufen. "Es macht Spaß", sagt der 44-Jährige, "ist auch mit meiner Erkrankung zu machen und vor allem tut man was für seinen Ort". Ihn und Baginski freut es, von den Urlaubern akzeptiert zu sein, auch wenn jetzt manches ein wenig anders läuft. Die persönliche Note gehört für die Betreuer genauso dazu, wie das offene Ohr für die Anliegen der Gäste.Die Tourismusbeauftragte Helen Zwinkmann und Bernd Ebert von der Tourist-Information äußern sich sehr erfreut über die Entwicklung.

Dank Baginski hat sich für die Stadt auch die schwierige Suche nach einer Reinigungskraft für die Chemietoilette erledigt. Der Platzwart übernimmt das selbst. "Wenn Du mal beruflich Frauen zeigen musstest, wie man putzt, dann ist das keine Herausforderung mehr", sagt er.

Zum neuen Team gehört übrigens auch Florian Dominkas Hund "Baby" - kein Kampfhund wie mancher im ersten Moment beim Anblick der Französischen Bulldogge meint. "Eher die kleinere Ausführung", sagt Alex Baginski und Dominka versichert: "ein liebes Viech, ein Knutschhund".