Elisabeth Schinagl porträtiert im Museum vier historische Autoren und verbindet dabei Kultur und Integration.
Dominic Buckreus
Im Februar 2010 erschien das erste Buch der Gymnasiallehrerin Elisabeth Schinagl. Das Buch, aus dem sie im Neustadter Spielzeugmuseum liest, ist ihr dritter Streich und nennt sich "Bayerisches Panoptikum". Darin hat die gebürtige Münchnerin 21 Porträts von bekannten Schriftstellern niedergeschrieben, die vom frühen Mittelalter bis in die heutige Zeit reichen. Die Freien Wähler Neustadt haben die Lesung organisiert. Sie ist Teil einer kulturellen Veranstaltungsreihe, mit der das Interesse am Museum wieder geweckt werden soll.
Das Spielzeugmuseum zeige die Geschichte der Stadt, insbesondere der Spielzeugindustrie, erläutert Stadtrat Marc Holland die Idee dahinter. Es ginge den Freien Wählern darum, die vielen Facetten der Stadt, die im Museum zu greifen sind, wieder "in das Bewusstsein der Leute zu rücken", sagt er.
Die Kulturreihe sei aber nicht der einzige Beitrag, der von der Partei geleistet wird.
Zuletzt habe man Christbaumkugeln mit dem Museum als Motiv herstellen lassen. Die Verkaufserlöse sollen für eine Sonderausstellung gespendet werden.
Für ihren Auftritt vor fränkischem Publikum hat Schinagl vier Geschichten mit lokalen Bezug ausgewählt. Sie erzählt etwa vom mittelalterlichen Minnesänger Walther von der Vogelweide, der unter anderem in Würzburg gewirkt hat und dort angeblich begraben liegt.
Bei der Lesung spiele aber auch der aktuelle Bezug eine Rolle, findet Holland. Damit meint er besonders die Porträts über das Leben eines Juden in Franken im 20. Jahrhundert, die Kindheit des Bayreuther Schriftstellers im Dritten Reich und die Geschichte des türkischen Dichters Habib Bektas, der in Deutschland lebt. Für Holland sei dabei vor allem die Verbindung von Integration und Kultur wichtig, da man sich "durch Kultur, denke ich, am besten integrieren kann".
Die Lesung beginnt am Samstag, 27. Februar, um 18 Uhr. Karten sind für fünf Euro erhältlich bei All Around im Steinweg oder unter info@fw-nec.de.