Es hatte einen besonderen Charme, auch mehr Persönliches über dieses, nicht nur stimmlich, facettenreiche Quartett zu erfahren. Das Publikum konnte daran Anteil nehmen, wie die professionellen Sänger die schwierige und konzertfreie Zeit meisterten. Tenor David Lugert, studierter Sänger und Entertainer mit perfekt sitzender Frisur, arbeitet als Moderator zum Beispiel von digitalen Veranstaltungen und anderen Formaten.
Studierter Musiker (Bariton) und Songschreiber Andreas Kuch, das Nesthäkchen des Quartetts und "menschgewordenes Schlagzeug" faszinierte das Publikum anfangs mit einzelnen Sequenzen seiner mundgemachten Drums. Wer seine Augen schloss , konnte ein komplettes Schlagzeug hören - Vocal Percussions in Perfektion! Der studierte Musiker vereint gerne Traditionelles mit Neuem und hat einen Hang zur Haptik, liebt es, die Noten für seine neuen Lieder und Arrangements noch mit der Hand zu schreiben.
Tenor Bastian Hupfer, der ehemalige Theologiestudent, der seit den Zeiten von Corona wieder seinem Ausbildungsberuf als Schreiner frönt, bereicherte die "Glückbringer-Show" neben seiner Gesangsleistung gekonnt mit witzigen Showeinlagen. Bassist Heiko Benjes verfasst in seinem Beruf als Technikredakteur Gebrauchsanleitungen in verschiedenen Sprachen, wenn er nicht auftreten kann. An diesem Abend jedoch produzierten sie "mundgemachte" Glücksmomente am laufenden Band. Das Stück "You raise me up" ermutigte und baute auf und erinnerte an etwas, was in den letzten eineinhalb Jahren wirklich fast überall gefehlt hatte. Viva Voce ist sich sicher, dass die Durststrecke und das beängstigende Gefühl, ihre Berufung und ihren Beruf als Sänger nicht ausüben zu können, nur zu überwinden war, indem sie es gemeinsam durchstanden.
Sie wurden von "Fastnacht in Franken" ermutigt und schrieben die erste Ballade in 34 Jahren der Geschichte von "Fastnacht in Franken". Dieses Lied "Halt mer zam" ... präsentierten sie auch im Konzert, verbunden mit dem Dank, heute wieder hier singen zu dürfen, um etwas Glück weitergeben zu können.
Frenetischer Applaus, Standing Ovations und einige wohlklingenden Zugaben: Viva Voce hatten ihrem Programmtitel alle Ehre gemacht und Glück, Leichtigkeit und Freude gebracht. Sie deckten dabei auf, dass noch so viel mehr positives Lebensgefühl im Publikum steckte.
Pfarrer Thomas Eschenbacher gab den Konzertbesucherinnen und -besuchern noch einige Tipps mit auf den Weg, wie man das Glück auch im Alltäglichen finden könne. Mit einem vibrierenden "Hallo, Du schönes Franken" und einem zarttönenden Schlaflied verabschiedete sich Viva Voce. So mancher Zuhörer nahm nach dem Konzert Viva Voce auch noch als Glücksbringer in Dosenform mit auf den Heimweg. Die eine oder andere CD könnte das musikalische Glück verlängern und auch zu Hause noch ihre Wirkung entfalten.