von unserer Mitarbeiterin Evi Seeger
Wachenroth — "Wachenroth kann jedem treue Heimat sein", hieß es im Text des Heimatliedes, das in der Ebrachtalhalle gesungen wurde. In der Marktgemeinde im Reichen Ebrachgrund hat dieses Wort einen besonderen Klang. Leben doch dort seit geraumer Zeit Flüchtlinge aus Syrien und einigen anderen Ländern, die ihre ganze Hoffnung auf eine zweite Heimat in Deutschland setzen. Der "Aktionstag Musik", zu dem die Kneipp-Kita "Villa Kunterbunt" eingeladen hatte, hatte somit Symbolcharakter. "Meine Heimat in der Musik" war das diesjährige Motto der bundesweit ausgerufenen Veranstaltung.
Freude an der Musik Bürger mit Migrationshintergund, die seit langem schon in der Gemeinde leben, die Flüchtlinge aus Syrien, aber auch die Wachenrother Wirthaussänger und natürlich die Kindergartenkinder sangen, tanzten und brachten mit
ihrer Musik auch ein Stück Heimat mit. So unterschiedlich die Töne auch waren - allen gemeinsam war die Freude an der Musik. Mitunter wurden sogar Sprachbarrieren abgebaut. Das "Froschlied" etwa, das - mit viel Quak, Quak - die Gruppe aus Rumänien hören ließ, bedurfte keiner Übersetzung. Auch das "Hallo-Lied", das die Kleinen zur Begrüßung sangen, dürften alle verstanden haben. Zusammen mit Bürgermeister Friedrich Gleitsmann (CSU/Bürgerblock), der Willkommensworte sprach, warteten alle gespannt auf den Beitrag der Gäste aus Syrien: ein Lied auf Arabisch und ein traditioneller Tanz, wie er bei fröhlichen Festen ihrer Heimat üblich ist. Mit viel Spaß tanzten die Kleinen ihren "Bi-Ba-Buzemann" und die Wirtshaussänger rundeten das Programm mit Heimatliedern ab.
Singend und tanzende Kinder Die "SiTa-Kids" (singende und tanzende Kinder) führten einen Reigen vor. Wie Kita-Leiterin Astrid Görner erklärte, soll der Aktionstag kulturelle Vielfalt aufzeigen. Die Kita habe dies zum Anlass genommen, die Eltern - auch aus anderen Kulturkreisen - zum Singen zu motivieren. Laut Görner besuchen 15 Kinder mit Migrationshintergrund die Kita, deren Eltern schon seit längerem in Wachenroth leben. Die meisten Asylbewerber sind nach den Worten von Angie Geier inzwischen als Flüchtlinge anerkannt und dürfen drei Jahre bleiben. Geier kümmert sich mit Petra Kleineisel um die ausländischen Gäste.