Beim vierten Bamberger Multiple-Sklerose-Tag am Mittwoch werden neue Therapiemöglichkeiten vorgestellt.
Am kommenden Mittwoch findet in der Konzerthalle der 4. Bamberger Multiple-Sklerose-Tag statt. Er richtet sich an MS-Erkrankte, Angehörige und alle Interessierten. Neben einem Überblick über die aktuellen Therapien befassen sich mehrere Experten schwerpunktmäßig mit dem häufigen Auftreten von Depressionen und neuen Behandlungsmöglichkeiten, zum Beispiel auch über das Internet. Außerdem liegt ein Fokus auf der symptomatischen Behandlung von MS-assoziierten Beschwerden und der Bedeutung von Krankengymnastik. "Der Bamberger MS-Tag möchte nicht nur grundlegend Neues zu den verschiedenen Behandlungsansätzen berichten, sondern Besuchern durch Vorträge und Diskussionen wieder die Möglichkeit bieten, aktiv mit Ihren Fragen und Beiträgen teilzunehmen, damit wir gemeinsam voneinander lernen und somit das Leben mit dieser chronischen Erkrankung verbessern können", sagt der wissenschaftliche Leiter der Veranstaltung, Dr. Boris Kallmann vom Multiple-Sklerose-Zentrum
Bamberg. Er erwartet 450 Zuhörer. Moderiert wird der Abend von TV-Journalistin Vera Cordes.
Was erwartet die Besucher beim Bamberger Multiple-Sklerose-Tag in diesem Jahr?
Boris Kallmann: Die MS-Erkrankung betrifft Menschen in jedem Alter und ist als chronische Erkrankung ein lebenslanger Begleiter. Die Veranstaltung zeigt neueste Entwicklungen, wie MS-Patienten geholfen werden kann.
Gibt es Therapien für Patienten, die schon länger erkrankt und durch die Erkrankung eingeschränkt sind?
Ja. Viele leiden zum Beispiel unter Spastik und Schmerzen. Spastik ist eine Steifheit in Armen und Beinen, die bei der MS und anderen neurologischen Erkrankungen wie beispielsweise Schlaganfall auftreten kann. Vielen kann durch spezielle Krankengymnastik geholfen werden - und das werden wir den Teilnehmern ganz praktisch demonstrieren.
Depression und MS - was werden die Teilnehmer in diesem Veranstaltungsteil erfahren?
Chronische Krankheiten können zu Einschränkungen in Beruf und Familie führen - oft Auslöser für das Gefühl des Alleingelassenseins bei Erkrankten, Folge kann eine Depression sein - das ist nicht nur bei MS-Patienten häufig, das kennen wir auch von anderen Erkrankungen wie Rheuma, chronischen Schmerzen. Prof Berking, klinischer Psychologe an der Universität Erlangen, wird ganz neue Behandlungswege aufzeigen - ohne Medikamente sondern mit Hilfe der neue Medien wie z.B. dem Internet - das ist brandaktuell und ich bin selber sehr gespannt auf seine Ausführungen!
Was unterscheidet den Bamberger MS-Tag von anderen Veranstaltungen für chronisch Kranke?
Vera Cordes, NDR-Moderatorin des Gesundheitsmagazins "Visite", ist zum vierten Mal dabei. Wir wollen die Zuhörer aktiv teilnehmen lassen. Es gibt Talkrunden, bei denen die Zuhörer ihre Fragen direkt an die Experten stellen - so können alle Teilnehmer voneinander lernen. Interessierte finden weitere Informationen im Internet unter https://feo.gmbh/events/bamberger-ms-tag-2018/.
tst