Der Schalk guckt lebhaft aus ihren Augen, als Maria Reutter im Gasthof Schrüfer im Kreis ihrer Familie und Freunde die Glückwünsche zu ihrem 95. Wiegenfest ...
Der Schalk guckt lebhaft aus ihren Augen, als Maria Reutter im Gasthof Schrüfer im Kreis ihrer Familie und Freunde die Glückwünsche zu ihrem 95. Wiegenfest entgegen nimmt. 1922 wurde sie in Pinzberg geboren, wuchs auf einem kleinen Bauernhof auf. 1950 heiratete sie ihren Mann Johann, der vor vier Jahren verstorben ist. Lebhaft erzählt sie von ihrem Leben, das von ihrer Arbeit als Verkäuferin geprägt war. Denn Produkte in Haushalten vorstellen und vermarkten, das wurde ihr in die Wiege gelegt. "Man muss reden können, sonst kannst du auch nichts verkaufen", erklärt die Jubilarin mit einem heiteren Lachen.
Menschen treffen, mit ihnen reden, das ist ihr auch heute noch ein großes Bedürfnis. Schließlich kann sie viel Wissenswertes aus ihrem langen Berufsleben weitergeben. Zudem ist sie viel gereist, kennt sich in Europa aus. Russland beispielsweise besuchte sie schon vor der Wende. "Bevor die Russen zu uns kommen, musste ich schon zuerst dort gewesen sein", fügt sie scherzhaft hinzu. Ihren Haushalt versorgt die rüstige Seniorin noch immer selbst, freut sich über viele Freunde im Ort. Der sonntägliche Kirchgang ist für sie eine Selbstverständlichkeit. Als junge Frau spielte sie eine Zeitlang auch die Kirchenorgel. Maria Reutter liebt außerdem die Natur und sieht schon ungeduldig dem Frühling und der Arbeit im Garten entgegen.
Seit 45 Jahren gehört sie dem Sportverein DJK Pinzberg an, war dort immer in der Damengymnastik aktiv. Jetzt ist ihr der Gang dorthin zu aufwändig. "Aber ich weiß ja, was da geübt wird, dann mache ich es eben daheim", sagt sie. Die Gratulanten Landrat Hermann Ulm (CSU) und Bürgermeister Reinhard Seeber (CSU/Bürgerblock), hören amüsiert zu.
Bei all den Erfahrungen ist ihr Blick auf Gegenwart und Zukunft ausgerichtet. Das hält sie offenbar jung. Selbstverständlich, dass auch der VdK, Frauenbund und Musikverein gratulierten. Da ließ es sich die Jubilarin nicht nehmen, bei einem Ständchen des Musikvereins selbst zum Taktstock zu greifen und bei einem Walzer das Tanzbein zu schwingen. Zwei Töchter, zwei Enkel und zwei Urenkel sahen es vergnügt.