Mit seinen 80 Jahren ist Werner Beschnitt immer noch "fit wie ein Turnschuh". Er hat viel erlebt. Als gerade mal sechsjähriger Steppke musste Werner Beschnitt mit seinen Eltern und seinen beiden Brüde...
Mit seinen 80 Jahren ist Werner Beschnitt immer noch "fit wie ein Turnschuh". Er hat viel erlebt.
Als gerade mal sechsjähriger Steppke musste Werner Beschnitt mit seinen Eltern und seinen beiden Brüdern Erwin und Adolf 1945 bei 20 Grad Minus und hohem Schnee früh um 6 Uhr das kleine Dorf Daupe, Kreis Ohlau bei Breslau, verlassen. Über sieben Monate dauerte die abenteuerliche Flucht, ehe die Familie im Eisenbahnerdorf Neuenmarkt in Eisenbahnwaggons und Holzbaracken eine erste Bleibe fand.
An eines erinnert sich Werner Beschnitt auch heute noch: "Wir mussten als Kinder alle Tage betteln gehen. Wir haben immer was bekommen, nur wenige haben uns abgewiesen."
Zwei Jahre später zogen die Beschnitts in den Neuenmarkter Weiler Oberlangenroth und erhielten von der Familie Kolb/Jurkat eine feste Wohnung.
Im benachbarten See wurde Werner Beschnitt in der einklassigen Volksschule eingeschult. Im März 1954 begann der Jubilar eine Lehre als Maurer beim damaligen Baugeschäft Gustav Ziegler in Kulmbach.
Bis 1961 blieb Werner Beschnitt seinem Handwerk treu, ehe er beim Postamt Kulmbach eine Anstellung als Postfacharbeiter fand.
Nach 37 Dienstjahren ging Werner Beschnitt am 1. Juni 1998 mit 60 Jahren als Post-Obersekretär in den vorzeitigen Ruhestand: "Ich war gern bei der Post, vor allem der Umgang mit den Leuten, das war meins, obwohl sie manchmal auch sagten, ,Postbut behalt' dei G'lump', wenn ich zum Beispiel einen Brief vom Amtsgericht brachte. Wir haben damals sogar noch Rundfunk- und Fernsehgebühren kassiert oder jeden Monat Zeitungsgeld."