Michelbach bittet Söder um baldigen Gesprächstermin

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Der Bundestagsabgeordnete Hans Michelbach (CSU) hat die Sache gewissermaßen mit ins Rollen gebracht: Seine Empörung darüber, dass es für eine von vornherein...

Der Bundestagsabgeordnete Hans Michelbach (CSU) hat die Sache gewissermaßen mit ins Rollen gebracht: Seine Empörung darüber, dass es für eine von vornherein zum Abriss bestimmte Interimsspielstätte einen höheren staatlichen Zuschuss geben würde als für eine Dauerlösung, hat bereits im Herbst zu einigen Briefwechseln geführt - noch bevor die Diskussion um einen Rundbau am Güterbahnhof ("Globe") losging.
Damals ging es um den Umbau der nicht mehr genutzten Sporthalle am Anger. Zwar ist daran gedacht, den Zuschauer- und Bühnenanbau wiederverwendbar zu gestalten. Trotzdem stehe hier ein Millionenbetrag für einen Temporärbau im Raum, hatte Michelbach immer wieder argumentiert. Dem Bürger sei nicht zu vermitteln, dass für das Geld kein dauerhaft nutzbares Gebäude erstellt werde. Anlass für diese Diskussion ist die Tatsache, dass das historische Theatergebäude ab Sommer 2019 saniert werden soll und das Landestheater deshalb für mehrere Jahre eine Ersatzspielstätte braucht.
Inzwischen aber geht es um einen Kulturbau auf dem ehemaligen Güterbahnhofsgelände als Dauerlösung. Die Coburger Unternehmen Brose, HUK Coburg und Kaeser wollen diesen Kulturbau - das Globe - vorfinanzieren, verlangen aber, dass der Freistaat dafür 75 Prozent Zuschuss gibt, so wie er es für einen Temporärbau getan hätte. Ein entsprechender Brief, unterzeichnet vom Unternehmer Michael Stoschek (Brose) und Oberbürgermeister Norbert Tessmer (SPD), ging bereits an Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU).
Auch Hans Michelbach hat nun an Söder geschrieben und diese Bitte untermauert: Weil es keine Alternativen gebe, habe die Stadt erwogen, eine alte Sporthalle umzubauen und auf die Bedürfnisse einer Theater-Interimsspielstätte auszurichten. "Die Kosten hierfür betragen nach derzeitigem Stand ca. zwölf Millionen Euro, so dass der Freistaat neun Millionen in die Ertüchtigung und den Umbau eines dem Abriss geweihten Hauses stecken würde."


Zeit bis 15. Februar

Die Unternehmen Brose, HUK Coburg und Kaeser Kompressoren hätten sich bereiterklärt, einen dauerhaften "Theaterrundbau" zu errichten, schreibt Michelbach. Der Abgeordnete deutet in seinem Schreiben sogar an, dass die Unternehmen möglicherweise bereit wären, den Bau der Stadt zu schenken. Michael Stoschek als der Sprecher des Unternehmensbündnisses hatte diese Frage bislang verneint: Die Unternehmen würden den Bau des "Globe" vorfinanzieren, weil sie sich davon eine Attraktivitätssteigerung für den Standort Coburg versprechen würden. Aber bezahlen würden sie ihn am Ende nicht.
Michelbachs Brief schließt mit der Bitte um einen Gesprächstermin mit Vertretern von Stadt und Unternehmen beim Finanzminister innerhalb der nächsten zwei Wochen. Denn am 15. Februar muss der Stadtrat entscheiden, ob es ein dauerhafter Kulturbau am Güterbahnhof werden soll oder ein Gebäude auf Zeit am Anger. Bis dahin muss klar sein, ob der Freistaat bereit ist, die 75 Prozent Zuschuss auch für eine Dauerlösung zu geben. Bislang sieht die Finanzierungsvereinbarung für diesen Fall nur 25 Prozent Zuschuss vor.
"Bei einem Treffen anlässlich der Koalitionsverhandlungen in Berlin bat ich Dich, mir einen Terminvorschlag zu unterbereiten", endet Michelbachs Brief an den "lieben Markus". Er habe Söder wiederholt bei den Koalitionsgesprächen gesprochen, sagt Michelbach. Aber um einen Termin mit dem Minister über Söders Büro zu erhalten, müsse die Bitte schriftlich vorgebracht werden.