"Der Kindergarten war eine Herzensangelegenheit und ich habe die Einrichtung als die meine gesehen", gestand die Leiterin der Evangelischen Kindertagesstätte "Grünschnabel" Integrative Einrichtung, Gu...
"Der Kindergarten war eine Herzensangelegenheit und ich habe die Einrichtung als die meine gesehen", gestand die Leiterin der Evangelischen Kindertagesstätte "Grünschnabel" Integrative Einrichtung, Gudrun Werrlich. Bei ihrer Verabschiedung in den Ruhestand nach 24 Jahren Leitung begleiteten sie viele Weggefährten. Beim Gottesdienst in der evangelischen St. Ägidius-Kirche bezog Pfarrer Daniel Steffen Schwarz die Kindergartenleiterin in seine Predigt mit ein.
Bürgermeister Christian Mrosek sagte, dass die 24 Jahre ihres Wirkens so schnell vorbeigegangen seien, weil sie viel bewegt habe. Stets habe sie großen Einsatz für das Wohl der Kinder gezeigt. Der Bürgermeister erinnerte an die vielen Baumaßnahmen und Erneuerungen. Heute seien die Kinder der ersten Stunde von "Tante Werrlich" erwachsen und hätten selbst Familie und Kinder.
Kinder bräuchten Geborgenheit und Zuwendung, um sich zu verwurzeln, wusste Mrosek, aber auch Förderung und Unterstützung, um sicher in ein eigenständiges, selbst bestimmtes Leben zu entfliegen. Und diese Geborgenheit und Zuwendung hätten die Kinder in der Kita Grünschnabel erlebt. "Hier sind die Kleinsten die Größten", schloss der Bürgermeister sein Grußwort.
Musikalisch stimmte Pfarrer Schwarz zusammen mit seiner Frau Julia in die Weiterführung der Verabschiedung im evangelischen Gemeindehaus ein. "Leider ist es nicht möglich, dich so zu verabschieden, wie Du es verdient hättest", wandte sich Nadja Mrosek vom Elternbeirat an Werrlich. So viel Gutes habe sie den Kindern getan.
Kirchenvorstandsmitglied Christa Sacher dankte der scheidenden Kindergartenleiterin für 24 Jahre, die am 1. September 1994 ihren Anfang genommen hatten. Werrlich habe von Anfang an überzeugte Fürsprecher gehabt, die ihr zutrauten, einen damals dreigruppigen Kindergarten zu leiten. Sie habe sich in den folgenden Jahren Respekt und Anerkennung verschafft und ein tolles Mitarbeiterteam aufgebaut. Ihr sei dabei immer wichtig gewesen, das Kind in den Mittelpunkt zu stellen.
1998 wurden in allen drei Gruppen zweite Spielebenen eingebaut und eine vierte Gruppe an den bestehenden Kindergarten angebaut. Der Kindergarten wurde zur integrativen Einrichtung. 2007 mussten die integrative Gruppe und die Mäusegruppe erweitert werden, 2008 nahm die Kinderkrippe ihre Arbeit auf. 2009 erhielten die Vorschulkinder vom deutschen Sängerbund den musikalischen Früherziehungspreis "Felix". Ute Schlaf, Mitglied im Kindergartenausschuss, sah eine Aufgabe, für die sie gerne die Zeit investiere. Werrlich, die sich über die Maßen für ihren Kindergarten eingesetzt habe, sei Vorbild für ein tolles Team, eine Frau mit Herz und äußerst viel Sachverstand sowie ein Mensch mit neuen Visionen. "Du hast Führungskompetenz", hob Schlaf hervor. In der Führung eines Teams mit 35 Frauen sei sie offen, ehrlich und durchaus direkt. Auch habe sie mit Offenheit immer wieder neue Themen angepackt.
Ute Seelmann von der Mitarbeitervereinigung des Dekanats Michelau hob den kollegialen Austausch mit Werrlich hervor. Martin Pietz als stellvertretender Leiter des kirchlichen Bereichs in der Gesamtverwaltung Michelau bestätigte, dass man von den Erfahrungen der scheidenden Leiterin profitiere. Man sei immer bestrebt gewesen, die Bedingungen zu verbessern. Pfarrer Schwarz warf ebenso einen Blick auf Werrlichs Wirken und wusste, praktische Lösungen lagen ihr am Herzen. Auffallend sei der freundliche Geist, der in der Kita Grünschnabel herrsche. Werrlich habe stets den Menschen im Mitarbeiter gesehen. Denn wenn es den Mitarbeitern gut gehe, so gehe es auch den Kindern gut.
Werrlich richtete den größten Dank an ihre Familie, die oft zurückstecken musste, wenn es um den Kindergarten ging. Stets sei sie bestrebt gewesen, mit dem Glaube Gottes den Kindern etwas mit auf den Weg zu geben. Lobende Worte fand sie für ihr Team.
"Ich bin stolz auf die Arbeit in der Kita", hob sie hervor und gestand: "Ich habe keinen Tag bereut." Mit dem Lied "Ich singe dir mit Herz und Mund", umgeschrieben auf Werrlich, schloss die Verabschiedung.
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