Medizinische Versorgung brennt auf den Nägeln

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Muss das in Zapfendorf geplante MVZ bald "beerdigt" werden?

Auf der Tagesordnung des Gemeinderates stand zum wiederholten Male das geplante Medizinische Versorgungszentrum (MVZ), und Bürgermeister Volker Dittrich hatte keine guten Nachrichten parat.

Die Gewobau würde als Investor auftreten, wenn die Gemeinde das Grundstück im Rahmen einer Erbpacht stellt und wenn Ankermieter gefunden werden, die sich mit langfristigen Mietverträgen einbringen. Genau hier liegt das Problem. "Die ortsansässigen Ärzte haben in Gesprächen keine Bereitschaft gezeigt, langfristige Mietverträge einzugehen", so Dittrich. An neue Arztsitze am Ort sei nicht zu denken; die Kassenärztliche Vereinigung sehe hier keinen Bedarf. "Wir haben viel getan in letzter Zeit und werden nun versuchen, auch im Klinik- und Facharztbereich aktiv zu werden. Sollte das aber nicht erfolgreich sein, müssten wir über Alternativen nachdenken."

Die Nachricht wurde vom Gemeinderat mit großen Bedenken aufgenommen. "Wenn es uns nicht gelingt, das MVZ zu etablieren, wird es nicht allzu lange dauern, bis wir gar keine Ärzte mehr in Zapfendorf haben", meinte etwa Gemeinderat Georg Ries (CSU). Thomas Miske (Aktive Bürgerliste Unterleiterbach) mahnte Versäumnisse an: "Dass Ankermieter benötigt werden, war doch schon vor sechs Jahren klar, seitdem hat sich nichts mehr bewegt." Thomas Porzner (CSU) gab einen Ausblick: "Der neu zu wählende Gemeinderat muss sich überlegen: Geben wir uns noch ein bisschen Zeit und warten, bis die hiesigen Arztsitze von jungen Ärzten übernommen worden sind - oder eben nicht?" Und Dieter Rattelsdorfer (Vereintes Umland) meinte: "Es gibt auch Kommunen, die ein MVZ selbst betreiben. Darüber sollten wir auch in Zapfendorf nachdenken."

Bürgermeister Dittrich kündigte an, nun weitere Gespräche zu führen, auf Klinikbetreiber zuzugehen und auch den Kontakt zu den Ärzten am Ort nicht abbrechen zu lassen. Klar ist: Nach der Kommunalwahl dürfte das Thema schnell wieder auf der Tagesordnung landen.

Verein möchte Scheune nutzen

Dem Antrag des Obst- und Gartenbauvereins Zapfendorf auf Überlassung der Scheune auf dem Gelände Ziegelhöfer (Hauptstraße, neben der ehemaligen Metzgerei gegenüber vom Hofmann-Gelände) stimmte der Gemeinderat grundsätzlich zu. Der Verein möchte hier Abstellbereiche einrichten, genauso aber Veranstaltungen etablieren. Kleinere Umbauarbeiten würden nötig, so Dittrich. Der Verein soll nun ein Konzept erstellen und dies erneut in den Gemeinderat einbringen.

Welche Flächen für Photovoltaik?

Zurückgestellt wurden zwei Anträge zur Errichtung von Photovoltaikanlagen im Gemeindegebiet. Eine sollte nahe des Haltepunktes Ebing zwischen Staatsstraße und Autobahn entstehen, eine andere am Sonnenhang in Lauf. Die Räte machten klar, dass sie grundsätzlich für die Ansiedlung solcher Anlagen offen seien, dass aber die Stelle entscheidend sei. "Das Maintal ist beschränkt durch den Main, die Autobahn, die Bahnstrecke und andere Straßen, daher können wir eine Anlage im Tal nicht akzeptieren. Für Photovoltaikanlagen gibt es deutlich geeignetere Bereiche", meinte Georg Ries.

Bürgermeister Dittrich schlug vor, noch in diesem Jahr einen entsprechenden Kriterienkatalog zu erarbeiten, wie ihn auch schon andere Gemeinden hätten. Dies werde nötig, da gerade bei den Kommunen viele Anfragen zur Errichtung neuer Anlagen eingingen. Der Katalog solle definieren, welche Flächen in Frage kämen. Den Investoren soll nun diese Entscheidung mitgeteilt werden.