Die Stromtrasse "Ostbayernring" wird ausgebaut. Betroffen davon ist der Marktleugaster Ortsteil Neuensorg. Jetzt verfasste der Gemeinderat eine Resolution für eine unterirdische Lösung. Damit wurde auf Bürgerproteste reagiert.
Die Neuensorger Bürger fordern eine Erdverkabelung. Bereits im Dezember initiierten die Neuensorger eine Protestveranstaltung. Jetzt trägt der Marktgemeinderat Marktleugast den Bürgerprotesten Rechnung und verabschiedete einstimmig eine Resolution für Erdkabel und verfasste eine Stellungnahme zum Raumordnungsverfahren.
Grundsätzlich hat der Marktgemeinderat keinen Zweifel, dass der Neubau einer 380 kV-Leitung in der bestehenden Trasse und eine Ertüchtigung der Schaltanlagen nötig ist. Geplant ist es, in Anlehnung an die bestehende Trasse eine neue Leitung zu bauen. Erst nach Fertigstellung der Leitung soll der Rückbau der Freileitung erfolgen. Baubeginn soll 2018 sein. Die neue Trasse soll 2020 in Betrieb gehen.
Der Rückbau der alten Trasse ist bis 2022 geplant.
Sorge um die Gesundheit
In der Resolution heißt es: "Durch den Ersatzneubau werden die Bürger von Neuensorg durch höhere Masten, Lärmbelästigungen hinsichtlich des sogenannten Korona-Effektes (dabei handelt es sich um Knistern, Prasseln, Rauschen oder ein tiefes Brummen, das bei regnerischem Wetter oder Gewitter in der Nähe von Hochspannungsleitungen durch Ionisation der Luft auftreten kann), breitere Schutzstreifen am Boden und die Sorge um die Gesundheit wegen der Strahlung belastet. Der Markt Marktleugast fordert deshalb die Erdverkabelung um den Bereich Neuensorg."
Außerdem soll der Mindestabstand der Leitungen zu Wohnhäusern 400 Meter betragen. Betriebswirtschaftliche Gründe gegen eine Erdverkablung dürfen nicht in den Vordergrund treten, entschieden die Marktleugaster Gemeinderäte.
"Die Beeinträchtigungen der Gesundheit, von Lebensqualität sowie von Natur und Landschaft durch Freileitungen sind unverantwortbar. Vor allem deshalb, weil Alternativen zur Verfügung stehen: sowohl Drehstromleitungen als auch Hochspannungsleichstromkabel können als Erdkabel verlegt werden", stellt die Resolution in aller Deutlichkeit klar.
Außerdem gab der Marktgemeinderat eine Stellungnahme zum Raumordnungsverfahren für das Vorhaben Ostbayernring ab. Der Marktgemeinderat macht sich - sollte die Erdverkablung nicht realisiert werden können - für einen Trassenverlauf nördlich von Neuensorg zwischen Vorderreh- und Mittelrehberg stark. Nach ersten Planungen würde die Trasse 180 Meter an Vorderrehberg, 380 Meter an Mittelrehberg und 540 Meter an Hinterrehberg vorbei laufen.
Marktleugast pocht auch in der Stellungnahme zum Raumordnungsverfahren auf einen Mindestabstand von 400 Meter im Außenbereich und 200 Meter im Innenbereich zur Wohnbebauung.
Diskussion um Rasentraktor
Keine Förderung kann dem Sportverein Marienweiher für einen 6000 Euro teuren, gebrauchten Rasenmähertraktor erwarten. Der Verein monierte in einem Schreiben, dass in den letzten Monaten im Markt Marktleugast "einiges, das in den Bereich freiwillige Leistung fällt oder unnötig war", angeschafft worden sei. Als Beispiel führte der Vorsitzende des SV Marienweiher, Thomas Kolb, die Personalverstärkung in der Gemeinde an, Bürgermeisterporträts, die Renovierung der Skaterbahn, "obwohl diese kaum genutzt werde".
Zuschüsse auf dem Prüfstand
Bürgermeister Franz Uome (CSU) betonte, dass die Annahme, dass
Vereinszuschüsse gestrichen worden seien, völlig unzutreffend sei. "Die Zuschussrichtlinien wurden nur angesichts der Haushaltskonsolidierung auf den Prüfstand gestellt. Zuschüsse für die aktive Jugendarbeit wurden belassen. Ebenso der Zuschuss an Vereine für Freizeitsportanlagen.
Gemeinderat Friedrich Clemens (HBG) fand es "dreist" vom Vereinsvorsitzenden, dem Gemeinderat "unnötige Ausgaben" zu unterstellen. Daniel Schramm (CSU) betonte, dass die Skateranlage sehr wohl genutzt werde. Reiner Meisel (FW) stellte die Frage, ob man für den SV Marienweiher eine Ausnahme bei der Bezuschussung machen könne. Doch Bürgermeister Franz Uome (CSU) stellte klar, dass man damit nur die Stabilisierungshilfe in Gefahr bringen würde. Einstimmig wurde der Antrag auf Bezuschussung des Rasentraktors abgelehnt.