Markt besteht seit fünf Jahren

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"Dorfladen" kann man den Nordwald-Markt in Nordhalben nur mit Augenzwinkern nennen, dafür ist er dann doch zu groß. 2010 startete Karl Roth seine Mission, aus dem brachliegenden fr...

"Dorfladen" kann man den Nordwald-Markt in Nordhalben nur mit Augenzwinkern nennen, dafür ist er dann doch zu groß. 2010 startete Karl Roth seine Mission, aus dem brachliegenden früheren Einkaufsmarkt einer Handelskette, für die der Standort nicht mehr rentabel war, wieder ein attraktives Geschäft für den Ort zu schaffen. Zunächst erwarb der Seniorchef eines Fensterbauunternehmens die Immobilie, um sie dann mit einer Schar Helfern unter Federführung der Bürgerinitiative NohA eigenhändig in Stand zu setzen. Tausende von Stunden ehrenamtlicher Arbeit wurden aufgewendet, um das Gebäude wieder so herzurichten und mit der notwendigen Technik zu versehen, dass es wiedereröffnet werden konnte. Das Geld dafür stammt von über 400 Bürgern, die dafür Anteile erwarben und somit Mitinhaber sind.
Am 1. Dezember 2010 war es soweit - und trotz des damaligen Schneesturms drängten sich die Gäste in den neuen Markt zur Eröffnung. Dass aller Anfang schwer ist, mussten die Betreiber schnell erkennen, ein Selbstläufer war das Geschäft nicht. Berater und Geschäftsführer gingen, auch im Beirat der Betriebsleitung und im Personal wechselten die Personen. Dazu passten auch die Umsätze am Anfang noch nicht so, als dass es nach einem Erfolgsmodell aussah.
Wenn nun nach den ersten fünf Jahren Karl Roth doch strahlen kann, dann ist es nicht zuletzt seinem oftmals hemdsärmeligen Durchsetzungsvermögen zu verdanken. Als ehrenamtlicher Geschäftsführer ist er mittlerweile wieder an die Spitze des Betriebs zurückgekehrt, von dem er sich eigentlich schon verabschiedet hatte. Und dass sich der Nordwald-Markt mittlerweile auch umsatzmäßig gut behauptet, liegt sicher mit am engagierten Personal. 14 Nordhalbenerinnen, davon zwei in Teilzeit, wechseln sich im Schichtbetrieb im Laden ab. Darunter befindet sich Fachpersonal, das nach der Schließung seiner früheren Arbeitgeber im Ort keine Anstellung mehr gefunden hatte und gern zurückgekehrt ist.
Das inzwischen erweiterte Angebot schätzen zunehmend auch auswärtige Kunden. Roth nennt als weitere Stütze für die gute Entwicklung seinen konstruktiv mitwirkenden Beirat. Und ein nächstes Ziel konnte eben zum "Fünfjährigen" erreicht werden: Mit seinem kräftigem Brot stellt Bäcker Thomas Daum den ersten einheimischen Erzeuger, der regelmäßig seine Waren auch im Markt anbietet. Dass das Projekt "Dorfladen" auf großes Interesse stößt, zeigen die zahlreichen Medienberichte, mehrfach waren auch Fernsehteams des Bayerischen Rundfunks zum Drehen vor Ort. nn