In einem Gästehaus in Effeltrich kommt ein 58-jähriger Mann ums Leben. Vier junge Männer, die am frühen Morgen die Kirchweih ausklingen lassen, werden für weitere Bewohner zu Lebensrettern.
Am Dienstagmorgen gegen 5 Uhr hat sich in Effeltrich im Gasthof Zur Post ein schrecklicher Brand ereignet, der ein Todesopfer forderte. Fünf Personen wurden leicht verletzt. Vier junge Männer, die in der Nachbarschaft die Kirchweih ausklingen lassen wollten, sind dabei zu Lebensrettern geworden.
Gegen 5 Uhr entdeckte die Gruppe junger Männer das Feuer im Obergeschoss des zweistöckigen Wohngebäudes in der Hauptstraße und setzte einen Notruf ab. Geistesgegenwärtig riefen sie nicht nur die Feuerwehr, sondern versuchten auch, in die verschlossene Gastwirtschaft zu gelangen. Über einen Hintereingang drangen die couragierten Augenzeugen dann in das Haus vor und machten die Bewohner auf den Brand aufmerksam. Unterdessen nahm die Brand-Intensität und Rauchentwicklung zu.
90 Rettungskräfte im Einsatz
Als die ersten Rettungskräfte eintrafen, schlugen Flammen aus dem Dach.
Rund 90 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei waren an die Einsatzstelle geeilt. Die Feuerwehr hatte zur Brandbekämpfung auch eine Drehleiter im Einsatz.
Während der Löschmaßnahmen entdeckten Atemschutzgeräteträger in den ausgebrannten Räumen einer Mietswohnung im Dachgeschoss eine verbrannte Leiche. Nach derzeitigen Erkenntnissen der Kriminalbeamten handelt es sich um den 58-jährigen Mieter der Wohnung, der aus Baiersdorf stammt und nach Effeltrich gezogen war. Fünf weitere Personen erlitten bei dem Brand vorwiegend Rauchgasvergiftungen und mussten vom Rettungsdienst behandelt werden.
Brandfahnder der Kriminalpolizei Bamberg haben die Ermittlungen an der Einsatzstelle aufgenommen. Zur Brandursache konnte die Polizei noch keine Angaben machen. Möglicherweise wurde der Brand durch eine Zigarette ausgelöst.
Der Sachschaden an dem Wohngebäude beläuft sich nach ersten Schätzungen der Polizei auf mehrere hunderttausend Euro.
Gegen 6 Uhr hatten die Einsatzkräfte das Feuer unter Kontrolle. Einige Frauen, die vor Ort waren, waren des Lobes voll über die schnelle Reaktion der Feuerwehren, die trotz der derzeitigen Sperrung der Hauptstraße wegen Sanierungsarbeiten ganz schnell durchgekommen waren. Dabei haben sie einige Blumenkübel aus dem Weg geräumt, um dann ganz nah an den Brandort heranzukommen.
Feuerwehr und Polizei, die gegen 8.30 Uhr noch vor Ort waren, lobten die Kerwas-Burschen ebenfalls sehr. Eine Frau meinte: "So eine schöne Kerwa - und jetzt leider das."
ni/wi/pol