Im Schulhaus Seubelsdorf der Grundschule Lichtenfels am Markt steht ab diesem Schuljahr Säen, Pflanzen und Jäten auf dem Stundenplan. Die Schule beteiligt sich mit 14 Schülerinnen und Schülern der Garten-AG an dem Bildungsprogramm GemüseAckerdemie.
Bei Pflanzungen und weiteren Aktionen wird laut einer Pressemitteilung der AOK immer eine der vier örtlichen Schulklassen mit eingebunden. Die Acker-Zeit von April bis Oktober sei das Herzstück des Bildungsprogramms, das von der AOK gefördert wird.
„Mit dem Programm will die AOK Schülerinnen und Schülern nahebringen, wie man Gemüse anbaut, pflegt und erntet und so deren Ernährungskompetenz stärken“, sagte Yvonne Müller, Ernährungsexpertin bei der AOK-Direktion Coburg. Dafür bewirtschafteten derzeit die Schulkinder ihr eigenes Feld. Sie bauten dort seit April und bis in den Herbst hinein bis zu 30 verschiedene Gemüsearten an.
Aktuell stehe gerade die zweite Pflanzung an mit Tomate, Zucchini, Gurke, Mais und Kürbis. „Jeden Dienstag hegen und pflegen die Kinder ihr Gemüse und lernen dabei viel über frische naturbelassene Nahrungsmittel und gesunde Ernährung“, sagte Susanne Thaler, Schulleiterin der Grundschule Lichtenfels am Markt mit dem Schulhaus in Seubelsdorf.
Laut der aktuellen AOK-Familienstudie schätzen 79 Prozent der Eltern den Einfluss der Ernährung auf Klima und Umwelt als bedeutsam ein. Dies wirke sich allerdings nicht unmittelbar positiv auf das Essverhalten im Alltag aus. Demnach erachteten nur 32 Prozent der befragten Eltern nachhaltige Ernährung für bedeutend oder sehr bedeutend. „Nachhaltig ist eine vollwertige Ernährungsweise, die sowohl für die menschliche Gesundheit als auch für die Ökobilanz optimal ist“, sagte Müller. Der Schwerpunkt liege dabei auf einer pflanzenbetonten Kost, bei der Vollkornprodukte , Obst, Gemüse, Nüsse und Hülsenfrüchte den größten Teil ausmachten.
Tierische Lebensmittel seien ebenfalls wichtige Bestandteile der Ernährung, jedoch in einem deutlich reduzierten Umfang. „Wie wir uns gesund ernähren und dabei die Umwelt schützen können, vermitteln die Bildungsbausteine der GemüseAckerdemie“, erläuterte Julian Schröter, Acker-Coach des gemeinnützigen Vereins Acker, der das Schulgartenprogramm entwickelt hat.
Der hohe Praxisbezug und die Einbindung des Programms in den Lehrplan förderten das Ernährungs- und Bewegungsverhalten sowie die soziale Kompetenz der Schülerinnen und Schüler.