Ortsjubiläum Mit der „Alten Schule“ haben sich die Bewohner des heuer 750 Jahre alten Dorfes ein besonderes Stück Geschichte bewahrt und nutzbar gemacht. .
Loffeld — Vor 750 Jahren, am 4. März 1272, wurde „Lochvelt“ das erste Mal vom Bamberger Bischof Berthold erwähnt. So ist es in der Chronik vermerkt, die Regina Wilmer beim Pressetermin in der „Alten Schule“ in Loffeld mit dabei hatte. Die Ortsbeauftragte war in Begleitung von Michael Mager, Elfriede Dauer, Adelgunde Gagel und Irene Potzel. Der Treffpunkt „Alte Schule“ war bewusst gewählt: Wohl kein anderes Gebäude in dem kleinen Dorf an der Lauter (Einwohnerzahl am 1.1. 2022: 274) hat so viel erlebt und mitgemacht.
Der Fachwerkbau aus dem Jahre 1752 ist von 2006 bis 2008 unter Mithilfe der Dorfgemeinschaft aufwändig renoviert worden. Dafür erhielten die Loffelder 2009 den goldenen Ammoniten des Landkreises und 2010 die Bayerische Denkmalschutzmedaille. Michael Mager (in Vertretung des früheren Ortsbeauftragten Siegfried Vogt) führte durch das ehemalige Schulhaus : „Früher befand sich im ersten Obergeschoss der Betsaal, hier fanden die Gemeinderatssitzungen statt und es gab Filmvorführungen in der Zeit, als es noch keine Kinos gab“.
Auch ein großer alter Kachelofen stand einst hier. Er wurde im Zuge der Grundsanierung abgebaut. Einige Kacheln sind noch erhalten und zusammen mit zwei Lüster-Lampen im Erdgeschoss ausgestellt. Lehrer und Hausmeister hatten damals hier ihre Wohnung – das war nicht ungewöhnlich.
Michael Mager kennt sich gut aus: Er ist Kirchenpfleger, kann sowohl auf 30 Jahre Mitarbeit bei der Kirchenverwaltung und Feuerwehr, als auch in der Vorstandschaft des Obst und Gartenbau Vereins zurückblicken. Und: Er hat auch hier selbst als Kind die Schulbank gedrückt.
Alle Klassen in einem Zimmer
Im Erdgeschoss, da wo jetzt das Genuss-Malen stattfindet, war bis Anfang der 1970er-Jahre das Klassenzimmer für die Mädchen und Jungen der Jahrgangsstufe eins bis vier. Vor den 1950er-Jahren lernten hier die Klassen eins bis acht. Bis vor zwei Jahren war hier auch der Abstimmungsraum für die Kommunal- und anderen Wahlen. Sogar die Volkshochschule nutzt die Räumlichkeiten für ihre Kurse. Wo jetzt nach dem Umbau eine Küche ist, befand sich zu „Schulzeiten“ der Nebenraum, das Materiallager. Korrekt hieß es damals wohl „Sachmittelraum“, schmunzet Michael Mager. Nun weht ein neuer Duft im wahrsten Sinne des Wortes durch die Räumlichkeiten: Es wird gekocht und gebruzzelt.