Wenn Corona den Job kostet: Im Kreis Lichtenfels ist die Zahl der Minijobs in Hotels und Gaststätten während der Pandemie deutlich zurückgegangen....
                           
          
           
   
           Wenn  Corona  den Job kostet: Im Kreis  Lichtenfels  ist die Zahl der  Minijobs  in  Hotels  und  Gaststätten  während der Pandemie deutlich zurückgegangen. Mitte vergangenen Jahres zählte das Gastgewerbe im Landkreis rund 1000 Stellen auf 450-Euro-Basis – das sind 230 weniger als zwei Jahre zuvor (minus 18 Prozent). Darauf weist die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten hin. Die NGG beruft sich hierbei auf Zahlen der  Bundesagentur für Arbeit .
       
„450-Euro-Kräfte zählen zu den Hauptverlierern der Pandemie. Von der Küchenhilfe im  Restaurant  bis zur Verkäuferin an der Bäckereitheke – viele Minijobber leben in ständiger Angst, gekündigt zu werden. Dabei haben sie weder Anspruch auf das Arbeitslosen- noch auf das Kurzarbeitergeld“, kritisiert Michael Grundl, Geschäftsführer der NGG-Region Oberfranken. Der  Gewerkschafter  warnt davor, dass künftig noch mehr Menschen in solche unsicheren Jobs abrutschen könnten und damit zu prekären Bedingungen arbeiten müssten. „Wenn die  Bundesregierung  die Verdienstgrenze bei den  Minijobs  anhebt, dann dürfte das viele reguläre Arbeitsplätze verdrängen. Für die Betroffenen, zu einem Großteil Frauen, wird das zur Karrierefalle. Und spätestens im Alter ist Armut vorprogrammiert“, so Grundl.
Nach den Plänen der Berliner Ampel-Koalition sollen Minijobber künftig 520 statt wie bislang 450 Euro im Monat verdienen können – ohne dafür beispielsweise automatisch arbeitslosenversichert zu sein. Den entsprechenden Gesetzentwurf, über den der  Bundestag  noch im Frühjahr beraten wird, kritisiert die Gewerkschaft scharf: „Die Politik baut prekäre und krisenanfällige Stellen weiter aus, statt sie einzudämmen. Das ist ein Irrweg – gerade nach den Erfahrungen mit  Corona . Viele Minijobber haben bei der Kurzarbeit in die Röhre geguckt oder ihre Stelle verloren.“ Die NGG verweist auf den Koalitionsvertrag. Darin schreiben  SPD , Grüne und  FDP , es müsse verhindert werden, „dass  Minijobs  als Ersatz für reguläre Arbeitsverhältnisse missbraucht oder zur Teilzeitfalle werden“.  red