Nach alter Tradition wurden schließlich die Wallfahrer am Ortseingang von Mistelfeld erwartet: Pfarrer Henryk Chelkowski, die Ministranten, die beiden Bürgermeister sowie Familienangehörige empfingen die Pilger mit Blumensträußen, Glockengeläut und Applaus. Die Freiwillige Feuerwehr Mistelfeld sorgte für eine sichere Straßenabsperrung und geleitete die Gruppe durch das Spalier zum Kirchplatz.
Was wäre eine Wallfahrt ohne Wallfahrtsmusik: 17 Musikantinnen und Musikanten unter der Leitung von Karlheinz Kerner, der heuer bereits zum 30. Mal die musikalische Leitung innehatte, sorgten mit ihren Blasinstrumenten für musikalische Untermalung der Gebete und Gesänge und gaben der Wallfahrt einen festlichen, fast feierlichen Charakter.
Zünftig ging es beim bayerischen Abend am Samstagabend in Waischenfeld zu. Lieder, Tanz und viele Lacher sorgten für einen stimmungsvollen Kontrast zur spirituellen Ernsthaftigkeit des Weges. Zum Abschluss auf dem Kirchplatz in Mistelfeld kam mit dem Welthit „Time to say goodbye“ nochmals eine sentimentale Stimmung auf.
Pfarrer Henryk Chelkowski brachte es in seiner kurzen Ansprache auf den Punkt: „Wallfahren hat eine lange Tradition. Ich bin dankbar, dass ihr durch euer Beten und Singen zur heiligen Dreifaltigkeit diesen Brauch weiterhin pflegt. Das ist gelebte Kirche!“, so der Geistliche.
Das junge Führungstrio
Er lobte in diesen Zusammenhang das junge Führungstrio aus Nikolas Brehm, Kai Wohner und Jürgen Panzer, das seit 2024 für die Organisation der Mistelfelder Wallfahrt in Verantwortung steht. Auch Bürgermeister Andreas Hügerich und seine Stellvertreterin Sabine Rießner hießen die Wallfahrer herzlich willkommen.
Gleich vier Jubilare wurden für ihre Treue zur Wallfahrt geehrt: Annelie Hügerich und Alfred Weidner machten sich bereits zum 40. Mal auf den Weg, Heike Würstlein und Alexander Meiser (Dinkelsbühl) waren zum zehnten Mal dabei.
Zum ersten Mal bei der Wallfahrt dabei war Stadtrat Bernd Krauß, einer von acht Erstwallfahrern. Der 57-jährige Mistelfelder wollte selbst mal seine Erfahrung machen, was die anderen über den Bittgang nach Gößweinstein so sagen. „Ich habe es mir deutlich einfacher vorgestellt, in drei Tagen die 110 km lange Strecke zu laufen!“, so Krauß, obwohl er fast täglich zehn Kilometer zu Fuß durch die Wälder und Fluren rund um Mistelfeld marschiert. mdi