Die Frage, was – abgesehen von der LGS – das schönste Ergebnis seiner Amtszeit gewesen sei, sei schwer zu beantworten; seien doch für ihn auch kleine Verbesserungen wichtig gewesen.
Raums Nachfolgerin Angela Hofmann würdigte dessen Verdienste in seiner 18-jährigen Amtszeit von 1990 bis 2008 als Erster Bürgermeister sowie bereits zuvor ab 1984 als SPD-Fraktionsvorsitzender im Kronacher Stadtrat . Seine teilweise auch umstrittenen und von lebhaften Diskussionen begleiteten Ziele habe er mit einer Mischung aus Idealismus und Realismus beharrlich und konsequent vorangetrieben.
Wichtige Projekte
„Von dieser Arbeit profitiert Kronach bis heute“, würdigte sie und nannte einige Beispiele unter seiner Regie erfolgreich durchgeführter Projekte: die Fusionierung der Sparkassen, Investitionen in Ausrüstung und Unterbringung der Feuerwehren, der Bau der dritten Reinigungsstufe an der Kläranlage, die Modernisierung der Trinkwasserversorgung mit Bau der Trinkwasseraufbereitungsanlage Haßlachtal, die Auslagerung des Schlachthofs, die Ausweisung neuer Gewerbe- und Neubaugebiete sowie die Dorferneuerungen Friesen und Neuses.
Viele Akzente habe er im Bereich Bildung, Kunst und Kultur gesetzt, so beispielsweise mit den ins Leben gerufenen Faust-Festspielen. Durch seinen Einsatz seien hohe staatliche Fördersummen in die Kreisstadt geflossen. Hier seien als Großprojekte die Nutzung der Kühnlenzpassage für Veranstaltungen, die Generalsanierung des Schwimmbads sowie die Überplanung und Neuanlage von Marienplatz und Rosenau zu nennen. Vor allem jedoch die 1000-Jahr Feier und die LGS werden mit seinem Namen in Verbindung bleiben.
In Würdigung seiner Verdienste um die Stadt verlieh sie ihm die Ehrenbezeichnung Altbürgermeister . Obendrein gab’s einen Gutschein für einen Aufenthalt in Wittenberg.
„Macher und Modernisierer“
„Manfred Raum ist ein Macher und Modernisierer“, verdeutlichte SPD-Fraktionsvorsitzender Ralf Völkl. Mit Kreativität, Fleiß, Furchtlosigkeit vor großen Aufgaben, Willensstärke, Beharrlichkeit und Durchsetzungskraft habe er wichtige Weichenstellungen für Kronach getätigt und deutliche Spuren, ja sehr große Fußstapfen, der Stadtentwicklung hinterlassen. Als Freund klarer Worte, habe er keine Auseinandersetzung gescheut und wollte nie „everybody´s darling“ sein. Stadtvogt Hans Götz dankte Raum für seinen Einsatz für die historische Kronacher Szene. Ohne ihn hätte es die seit 1996 jährlich stattfindenden historischen Feste in Kronach sowie die daraus hervorgegangenen historischen Gruppen nicht gegeben.
Umrahmt wurde die Feier von den St.-Georgs-Bläsern aus Friesen mit schwungvollen Musikstücken.