Kreisausschuss Mit den Finanzen des Landkreises befasste sich der Kreisausschuss bei seiner Sitzung in Steinbach am Wald. Die Rechtsaufsicht ist insgesamt zufrieden, in den nächsten Jahren strapazieren allerdings neue Bauprojekte die Kasse.
„Der Landkreis Kronach steht für Nachhaltigkeit und Zukunftsgestaltung in der Finanzpolitik.“ Diese Aussage von Landrat Klaus Löffler ( CSU ) fasste die Haushaltsfinanzen an der Kreisausschusssitzung in der Rennsteighalle in Steinbach am Wald zusammen. Genehmigt wurde laut Kämmerer Marc Peter Biedermann der Haushalt für das Jahr 2021.
Und der sprach von einer sehr konservativen Veranschlagung. „Zuweisungen, die uns nicht bewilligt werden, stelle ich auch nicht ein.“ Es war also von einer „vorausschauenden Finanzpolitik die Rede, bei der man im Verwaltungshaushalt einen Überschuss habe erwirtschaften können und diesem dem Vermögenshaushalt zugeführt habe. In der Summe habe es sich um einen Betrag von 3 325 000 Euro gehandelt, der für Tilgungsleistungen und investive Maßnahmen zur Verfügung stehe.
Als „bedenklich“ dagegen habe die Regierung die Schuldenentwicklung der künftigen Finanzplanungsjahre bis 2024 eingestuft. Die werde wohl auf rund 13,2 Millionen Euro ansteigen aufgrund der Gremiumsbeschlüsse zum Hochbaurahmenplan sowie zur Ausbauplanung der Kreisstraßen. Dazu bezog Klaus Löffler Stellung: „Es ist das erste Mal in der Geschichte des Landkreises, dass es überhaupt einen Hochbaurahmenplan gibt. Wir werden die unterschiedlichen Bauprojekte bewerten, sie aufnehmen, Synergieeffekte nutzen, besonders bei unseren Schulen.“
Zusammenfassend, so Biedermann, habe die Regierung von Oberfranken dem Landkreis eine vorausschauende Finanzpolitik und eine geordnete Haushaltswirtschaft attestiert.
Bei der Kenntnisnahme zur Jahresrechnung 2020 gab es wenig Überraschendes. Corona habe für eine deutliche Steigerung bei den Ausgaben gesorgt, und auch das Mobilitätskonzept sei eine finanzielle Herausforderung gewesen. „Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass das Haushaltsjahr 2020 zufriedenstellend und ohne größere negative Überraschungen verlief.“ Rund 11,5 Millionen Euro habe man investiert in Hochbaumaßnahmen, Beschaffungen, Tiefbaumaßnahmen und Zuschüsse. Gerne hätte man auch ein höheres Investionsvolumen verkündet, bedauerte Biedermann, aber Kapazitätsengpässe im Baubereich hätten das erschwert. Auf der Ausgabenseite tauchte an erster Stelle die Generalsanierung des VHS-Gebäudes in einer Höhe von rund 2,3 Millionen Euro auf, gefolgt von investiven Maßnahmen für die Shuttle-Modellregion Oberfranken in Höhe von rund 1,4 Millionen Euro. Jeweils 1,6 Millionen Euro seien in die energetische Sanierung des Landratsamtsgebäudes und in den Ausbau des Radweges an der Kreisstraße 3 zwischen St 2200 und Gifting geflossen. In die Ausstattung und Sanierung der kreiseigenen Schulen habe man rund 1,7 Millionen Euro investiert und in den Ölschnitzsee am Rennsteig weitere 1,2 Millionen.
Gerechnet werde für das laufende Haushaltsjahr mit einem Anstieg der Bzeirksumlagebelastung auf etwa 13 500 000 Euro und auch die Personalkosten seien gestiegen. Am Ende konnte Biedermann zusammenfassen. Er sprach zwar davon, dass in Richtung ÖPNV noch kein Ende der negativen Entwicklung in Sicht sei, da man auch keine Prognosen zur weiteren finanziellen Entwicklung anstellen könne. Geschuldet sei das vor allem der Einführung des neuen Mobilitätskonzeptes, das zusätzliche finanzielle Aufwendungen erfordert habe.