Aufgrund des Flüchtlingsstromes nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs  Kleintettau  durch 181 Evakuierte und Flüchtlinge auf 850 Einwohner. Dann ging es kontinuierlich mit der Einwohnerzahl bis zum heutigen Tag wieder zurück. Heute zählt der Ort, der aufgrund der Gemeindegebietsreform am 1. Mai 1978 verwaltungsmäßig dem  Markt Tettau  zugeschlagen wurde, 636 Einwohner. Die entscheidende Wende trat am 17. Juni 1904 ein: Die alte Dorfglashütte brannte aufgrund einer Brandstiftung komplett ab. Es erfolgte kein  Wiederaufbau . Stattdessen gründeten zwei Glasmeister noch im gleichen Jahr eigene Firmen: Carl August Heinz und Christian Hammerschmidt. In jedem der Unternehmen waren damals an die 50 Glasmacher beschäftigt. 
Wenig später hatten die Firmeninhaber Heinz und Hammerschmidt Probleme mit ihrer Arbeiterschaft: Es kam zu Streiks. Die ungewöhnlich langen Arbeitskämpfe belegen es. Die Arbeiterschaft war in  Kleintettau  gut organisiert, das Dorf eine sozialdemokratische Hochburg, auch während der Weimarer Republik. Nicht zuletzt haben die Kleintettauer den braunen Parolen tapfer widerstanden. 
Wirtschaftlich schwierige Zeiten folgten insbesondere nach 1930. Nach der weltweiten Rezession, hervorgerufen durch den Börsenabsturz 1929 in Amerika, lag die  Arbeitslosigkeit  bei 50 Prozent. Für einen weiteren Schockzustand sorgte im Jahre 1945 die abrupte Grenzziehung.
  
  
  
  
  
    
    
    Trotz aller Rückschläge durch Kriege, Inflation und  Zonengrenze  haben die Einwohner nie resigniert. Unter schwierigsten Umständen haben sich die Kleintettauer Häuser gebaut und die Infrastruktur verbessert. Während 1951 die evangelisch-lutherische Auferstehungskirche eingeweiht werden konnte, erfolgte am 5. Oktober 1958 die Übergabe einer neuen Schule. Durch den Anschluss an die Fernwasserversorgung im Jahre 1973 konnte die Wasserproblematik behoben werden. Zug um Zug erfolgte ebenso der Ausbau des Straßennetzes. 
Die ersten sieben schottischen Hochlandrinder, die von der Fachwelt zunächst belächelt wurden, treffen am 18. Juni 1980 in  Kleintettau  ein und sorgen von nun an für die Pflege der landwirtschaftlichen Flächen rund um  Kleintettau , nachdem der letzte Kleintettauer  Landwirt  zwei Jahre zuvor aufgegeben hatte. Noch im gleichen Jahr konnte sich der ASV  Kleintettau  über sein neues Sportgelände freuen. 
 Tropenhaus macht Schlagzeilen
 
In jüngster Zeit sorgten außerdem deutschlandweit für positive Schlagzeilen das europäische Glasflakonmuseum bei Heinz-Glas sowie das Tropenhaus. "Klein-Eden" ist ein Umweltprojekt, das die bisher ungenutzte Abwärme der Glashütte im Niedertemperaturbereich für die Erzeugung tropischer Früchte und Fische in Bioqualität verwendet.
Die Kleintettauer haben so manche Stürme und  Krisen  überstanden. Doch sie haben nie aufgegeben und ihr Gemeinwesen zusammen mit Unternehmerpersönlichkeiten wie den Heinzen oder den Hammerschmidts nach vorne gebracht. Und die Ortsvereine waren immer ein stabiler Hort der Zusammengehörigkeit. 
Ein solcher Ort hat Zukunft, ein solcher Ort wird auch zukünftige Herausforderungen meistern. Und die Kleintettauer können stolz darauf sein, mit ihren wunderschönen Parfümflakons die Frauen in aller Welt zu beeindrucken.