BBV-Kreisobmann Wilfried Löwinger (CSU) dankte dem OB für das klare Bekenntnis zum Schlachthof und brachte seine Verwunderung über die "sachliche Unkenntnis " seines Kreistagskollegen Oswald Greim zum Ausdruck. "Wir brauchen die regionalen Verarbeitungsketten, Kulmbach hat sich als kleiner regionaler Schlachthof etabliert", sagte Löwinger. Dessen Leiter Dirk Grühn habe die Kosten in der Vergangenheit deutlich reduziert.
Dass Greim monierte, auf seine wiederholten Anfragen beim Landratsamt Kulmbach keine Antwort bekommen zu haben, erzürnte den Landrat: "Sie sollten hier schon political correctness bewahren, denn zuständig für die Anfragen ist die Stadt, nicht der Landkreis."
Veit Pöhlmann (FDP) meinte, dass der Ausschuss keine Plattform für politische Grundsatzfragen sei. Er sprach von einem Schaufensterantrag und gab Greim den Rat, die Thematik in einer Parteiversammlung anzusprechen. "Wir können nicht sagen, wir schaffen die Fleischproduktion ab, weil sie CO 2 ausstößt, dann müssten wir gleich alle Menschen abschaffen."
Stellvertretender Landrat Jörg Kunstmann betonte, dass man froh und dankbar sein müsse, dass der Schlachthofbetrieb auch mit Hilfe des Betriebszuschusses durch den Landkreis gerettet worden sei. "Es wurde viel Geld und auch Herzblut investiert. Von der Arbeit unseres Schlachthofleiters ziehe ich den Hut."
Auf Antrag von Willibald Hock (AfD) beendete Landrat Söllner die Diskussion und rief zur Abstimmung auf. Mit 14 zu 0 Stimmen wurde Greims Antrag abgelehnt.
Haushalt im Schnelldurchlauf
Kreiskämmerer Rainer Dippold konnte danach die Ansätze im Zuständigkeitsbereich des Ausschusses im Schnelldurchlauf beleuchten. So wird es im Tourismusbereich fast keine Veränderung gegenüber dem Vorjahr geben. Der Aufwand liegt bei 220 097 Euro. Für die Wirtschaftsförderung sind 462 215 Euro im Verwaltungshaushalt eingeplant, darunter unter anderem der Betriebszuschuss für den Schlachthof und die Schlachthofertüchtigung. Die Leader-Projekte werden mit 35 000 Euro berücksichtigt.
Für den öffentlichen Personennahverkehr beläuft sich der Saldo für den Landkreis auf 602 014 Euro, nur unwesentlich mehr als im letzten Jahr. In den 586 209 Euro für die Kultur ist auch die Verwaltungsumlage des Zweckverbands Deutsches Dampflokomotiv Museum von 389 777 Euro enthalten. Weitere Zuschüsse fließen an das Landschaftsmuseum Obermain (68 900 Euro), die Naturbühne Trebgast (10 000 Euro), die Musikschule Kulmbach (50 000 Euro) und die Stadtbücherei (57 000 Euro).