Wenn der Förderverein Kissinger Sommer nicht vom Vereinsrecht dazu gezwungen würde, dann könnte er auf die jährliche Mitgliederversammlung gut und gerne verzichten. Denn im Grunde genommen passiert je...
Wenn der Förderverein Kissinger Sommer nicht vom Vereinsrecht dazu gezwungen würde, dann könnte er auf die jährliche Mitgliederversammlung gut und gerne verzichten. Denn im Grunde genommen passiert jedes Jahr im Kurgartencafé dasselbe wie im vorangegangenen Jahr. Das klingt nicht sonderlich spannend. Und trotzdem ist diese Versammlung, wenn man sich auch in der überregionalen Vereinsszene umsieht, die Veranstaltung mit dem deutlich höchsten Interesse ihrer Mitglieder.
Das liegt zum einen an dem hohen Identifikationsgrad mit dem Vereinsinhalt, dem Kissinger Sommer. Aber auch daran, dass diese Versammlung die erste Gelegenheit ist, das Programm des nächsten Jahres zu erfahren. Denn die Neugier ist groß.
Neuwahl: Vorstand unverändert
Und es gibt noch einen Grund: Wer ein Synonym für Kontinuität sucht, ist mit dem Förderverein bestens bedient: In den gut 27 Jahren seit der Gründung musste im engeren Vorstand nur zwei Mal ein Posten neu besetzt werden. Diese Kontinuität zeigte sich auch dieses Mal bei den Neuwahlen: Vorsitzender Anton Schick sen. und Schriftführerin Hilla Schütze wurden für ihre zehnte dreijährige Amtszeit bestätigt. Und auch stellvertretender Vorsitzender Hans-Ulrich Finger und Schatzmeisterin Martha Müller erhielten wieder wie in den Vorjahren das Vertrauen. Nur bei den Kassenprüfern gab's schon öfter mal einen Wechsel: Dieses Mal wurde Peter Müller bestätigt und Elisabeth Müller neu gewählt.
912 Mitglieder
Auch die Zahlen zeigen beruhigende Beständigkeit, wie die Berichte von Anton Schick und Martha Müller zeigten. Der Mitgliederstand bewegt sich schon seit langem in einem Korridor zwischen 900 und 1000. Derzeit sind es 912 Mitglieder: 650 Einzelmitglieder, 211 Familienmitglieder, 30 Firmenmitglieder, 20 Fördermitglieder und ein Ehrenmitglied.
Der damals amtierende Bundeswirtschaftsminister Michael Glos war vor vielen Jahren - wenn das kein Zufall war - das 1000. Mitglied. Dafür gab es einen gewissen Einbruch vor neun Jahren, als das Steigenberger Kurhaushotel geschlossen wurde. Das bekam auch der Förderverein zu spüren.
Auch die Finanzen des Vereins bewegen sich auf dem gewohnt hohen Niveau. Wie Anton Schick und Martha Müller berichteten, konnte der Verein - er ist der größte private Sponsor des Festivals - an die Stadt Bad Kissingen als Veranstalter im Sommer einen Spendenscheck über 75 000 Euro überreichen. Außerdem förderte er drei Konzerte, vergab wieder den Luitpoldpreis, lud die Mitglieder zum traditionellen Festivalempfang ein und vieles mehr. Anton Schick wurde deutlich: "Der Verein hat die Stadt seit seiner Gründung mit 2 015 000 Euro unterstützt. Rechnet man die Luitpoldpreise seit 1999 dazu, sind es 2 125 315 Euro." Darin nicht enthalten sei der Kissinger Klavier-Olymp. Der treibt das Gesamtergebnis auf über 2,3 Millionen Euro hoch. Schick: "Eine wahrhaft stolze Summe." Und sie wird weiter steigen. Denn auch 2020, so Martha Müller, wird es wieder einen ähnlich dotierten Scheck für die Stadt geben.
Anton Schick warb dafür, das Kulturprogramm der Stadt behutsam weiterzuentwickeln und auszubauen.Und er nutzte die Gelegenheit auch gleich, um ein bisschen für den kürzlich gegründeten Freundeskreis des Bad Kissinger Theaterrings zu werben.