Jubiläum Der kleine Ort im Seebachgrund verdankt seinen Namen vermutlich dem klebrigen Boden der Umgebung.
von unserem Mitarbeiter Manfred Welker
Klebheim — Bischof Wulving von Bamberg übertrug im Jahr 1315 nach dem Aussterben des Geschlechts von Gründlach deren Bamberger Lehen, darunter auch Klebheim, an Margareta von Brauneck. Dieser Tatsache verdankt der heutige Ortsteil von Heßdorf seine urkundliche Ersterwähnung vor genau 700 Jahren.
Adam Ziegelhöfer und Gustav Hey, die Autoren eines 1911 erschienenen Lexikons fränkischer Ortsnamen, gingen davon aus, dass der klebrige Boden um Klebheim, dem zahlreiche Weiher ihre Existenz verdanken, dem Ort seinen Namen gab. Auch heute noch befinden sich rund um Klebheim zahlreiche Weiher. In Richtung Buch bei Gremsdorf liegt der "Klebier See", der von Willi Ort bewirtschaftet wird.
Auch Jürgen Staudigel von der Gastwirtschaft Staudigel betreibt Teichwirtschaft und züchtet die Karpfen selber, die auch an der "Klebier" Kerwa auf den Tisch kommen.
Ein sehr engagierter Bürger in Klebheim ist Hans Warter. Obwohl erst sein Großvater aus Hesselberg nach Klebheim gezogen ist, ist Warter ein eingeborener Klebheimer. Gerne engagiert er sich bei der Klebheimer Kerwa. Seit zwei Jahren wird sie als Zeltkerwa gefeiert. Ursprünglich gab es im Gasthaus Staudigel einen Stammtisch, im vergangenen Jahr wurde bei der Kerwa ein Traditionsverein gegründet, dessen Vorsitz heuer Stefan Leipold von Bernd Weber übernommen hat.
1800 waren es sieben Höfe Klebheim gehörte kirchlich ursprünglich zur Urpfarrei Büchenbach. Mit der Stiftung der Oblei (kirchliches Sondervermögen) Hannberg kam Klebheim zwischen 1340 und 1364 an diese. Vom 15.
Jahrhundert bis zur Säkularisation im Jahr 1803 gehörte der Ort zur Oblei Hannberg mit sechs Höfen, im Jahr 1800 waren es sieben Höfe und eine öde Hofstatt, die an Hannberg gestiftet waren.
Im 14. Jahrhundert waren drei Höfe dem Zollerschen Burggrafen grundpflichtig, die an Hermann und Ch. Klebheimer sowie H. Redlein vergeben waren. Die Markgrafen hatten auch den Lämmerzehnt inne. Nach den Zerstörungen im 30-jährigen Krieg lag ein Hof im Jahr 1670 noch wüst.
Die Zent könnte 1722 an das Dompropsteiamt Büchenbach und die Pfarrei Hannberg gefallen sein. Dagegen gehörten Blutgerichtsbarkeit, Steuer und Landeshoheit zum Amt Herzogenaurach. Für das Jahr 1787 konnte Luitpold Maier in Klebheim den Schmied Konrad Dürrbeck und den Schuster Adam Pausch belegen.
Johann Baptist Roppelt charakterisierte den Ort 1801 in seiner Beschreibung des Fürstbistums Bamberg.
Danach lag Klebheim im Bambergischen Herrschaftsbereich und auch in deren Zent. Kirchlich gehörte der Ort zur Pfarrei Hannberg, der Zehnt stand mit einem Drittel dem dortigen Pfarrer, mit zwei Dritteln einem Vikar des Domstifts zu Bamberg zu. Der Ort bestand aus sieben Häusern, sechs Städeln, einem Gemeindehirtenhaus und einer öden Hofstatt, die mit der Zent und der Steuer dem Amt Herzogenaurach tributpflichtig waren, die Lehen-, Vogtei-, Dorfs- und Gemeindeherrschaft übte das Obleyamt des Bamberger Domkapitels aus.
1818 wies der Weiler Klebheim neun Wohngebäude auf. Klebheim wird im Jahr 1833 mit neun Häusern und 65 Seelen angegeben. Im Jahr 1868 gab es nach der Bavaria 19 Gebäude und 67 Einwohner in Klebheim. Auch 1877 wurde Klebheim als Weiler mit nunmehr 59 Einwohnern, 22 Gebäuden, vier Pferden und 61 Stück Rindvieh charakterisiert.
Zur katholischen Pfarrei und Schule Hannberg hatten die Bewohner zwei Kilometer, zur Post Weisendorf sieben Kilometer zurückzulegen.
Im Jahr 1904 war die Einwohnerzahl von Klebheim auf 73 gewachsen, die in 14 Wohngebäuden lebten. Die katholische Pfarrei und die Schule waren weiterhin in Hannberg, die nächste Post lag inzwischen in Großenseebach. Im Jahr 1928 hatte Klebheim 76 Einwohner und 12 Wohngebäude. Im November 2014 lebten in Klebheim 166 Einwohner.