Die Kitzinger Siedlung nördlich der Bundesstraße steht in den nächsten Jahren im Fokus zahlreicher städtebaulicher Maßnahmen. Die Stadt will für eine Verbesserung der Verkehrserschließung sorgen, zunächst aber die Breslauer Straße beginnend mit dem Kanal und seinen Hausanschlüssen sowie allen Versorgungsleitungen ab 2023 neu gestalten.

Tiefbauamtsleiter Hilmar Hein kündigte in der Bürgerversammlung an, dass dabei der ÖPNV, Fußgänger, Radfahrer sowie der fließende und der ruhende Verkehr berücksichtigt werden sollen. Wegen der Länge von 550 Metern werden sich die Bauarbeiten bis 2024 hinziehen. Dann soll es einen durchgehende Rad-/Fußweg geben, von der Fahrbahn mit einem Grünstreifen mit Parkmöglichkeiten abgetrennt. Durch eine streckenweise Einbahnregelung soll eine Verkehrsberuhigung erreicht werden.

Oberbürgermeister Stefan Güntner unterstrich, dass der Verkehrsfluss auch der Entlastung der Anwohner dienen soll. Bewohnende seien aufgerufen, Vorschläge und Anregungen einzureichen.

Mieter berichteten über Stellplatzprobleme

Anwohnende nutzten die Gelegenheit, die Parkverhältnisse entlang der neuen Wohnanlage zu kritisieren. So müssten trotz eines Mietverhältnisses Stellplätze gesondert angemietet werden. OB Güntner versprach bei der Baugenossenschaft nachzuhaken, denn die Stellplätze seien ja für die Mieter gebaut worden.

Im Weiteren will die Stadt den Ringverkehr über Breslauer- und Egerländerstraße sowie den Texasweg angehen. Im Texasweg sollen beidseits eingezeichnete Parkmöglichkeiten für Beruhigung sorgen. Anwohnende befürchten allerdings, dass die Plätze nicht ausreichen werden. Der OB schloss nicht aus, dass durch die Berücksichtigung von verkehrstechnischen Vorgaben die Zahl der Plätze geringer werde.

Enge Erschließungsstraßen wie die Karlsbaderstraße sollen in Absprache mit den Bewohnenden Einbahnstraßen werden. Aus der Bevölkerung kam dazu die Anregung, zunächst die Zahl der vorhandenen Fahrzeuge sowie die Anstellmöglichkeiten auf eigenem Grundstück zu erheben. Eine weitere Anregung aus der Runde: ausgehend vom Gasthaus am See über eine Bachbrücke einen Anschluss zur Panzerstraße herstellen und so für Entlastung sorgen. Hein erklärte jedoch, dass die gärtnerische Nutzung des Geländes ein baurechtliches Problem darstelle und somit nicht in Betracht komme.

Neue Obdachlosenunterkunft für 30 Personen

Über eine neue Obdachlosenunterkunft berichtete Tobias Schrauth vom Bauamt. Derzeit seien Obdachlose in der Tannenberg- und der Egerländerstraße untergebracht. Über diese Straße erschlossen soll im rückwärtigen Bereich nun ein kellerloser zweistöckiger Flachbau für 30 Personen errichtet und das Areal restrukturiert werden.

Der im Winkel errichtete Bau soll zudem das Café Wegweiser mit Freisitz und eine Anlaufstelle zur sozialen Betreuung aufnehmen. Baubeginn soll Sommer 2023 sein. Güntner unterstrich, dass es anders als bisher nur noch Betten, aber keine Zimmer und Mietverträge mehr gebe, der Bezug erfolge über Einweisungen. Wenn leer gezogen, erfolge der Abbruch des Hauses in der Tannenbergstraße.