Vitis vinifera, der Echte Wein, ist 2023 zur Heilpflanze des Jahres gewählt worden.
Vitis vinifera, der Echte Wein, ist 2023 zur Heilpflanze des Jahres gewählt worden. Gemeint ist dabei weniger der Wein als Produkt, sondern die gesamte Pflanze, die viele medizinische Anwendungen hat, weiß Claudia Taeger, Gartenbauberaterin am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Kitzingen-Würzburg im aktuellen Gartentipp. Folgender Text ist einer AELF-Pressemitteilung entnommen.
Bekannt sind Salben, die sich positiv auf Venenleiden auswirken. Aber auch den Tee aus dem roten Weinlaub kann man gezielt einsetzen bei Beinschwellungen, Krampfadern und schweren Beinen. Die frischen Blätter sind zudem reich an Mikronährstoffen, vor allem Vitamin B2 und B6 sowie das Vitamin A. Wer die Blätter selbst im Garten ernten kann, muss sich keine Sorgen machen über den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Am besten erntet man die Blätter bis Juli, legt sie für 20 Minuten in heißes Wasser ein und füllt sie dann ganz nach Geschmack.
Beeren sind ein wahres Kraftpaket
Die Beeren, also die eigentliche Frucht, sind ein wahres Kraftpaket. Der Traubenzucker geht schnell ins Blut, viele Mineralien und insbesondere sog. Antioxidantien und sekundäre Pflanzenstoffe unterstützen den Körper bei der Gesunderhaltung. Rote Trauben sollen aufgrund der Farb- und Gerbstoffe sogar noch etwas gesünder sein als ihre weißen Schwestern. Der pure Genuss ab August direkt aus dem Garten oder von unterfränkischen Tafeltraubenanbauern liefert viele Nährstoffe und Vitamine.
Wenn da nur die Kerne nicht stören würden. Tatsächlich enthalten gerade die Kerne besonders viele sekundäre Pflanzenstoffe. Für die Gesundheit lohnt es sich also, Trauben mit Kernen zu genießen und dabei auch immer ein paar Kerne zu zerbeißen. Traubenkernöl, reich an ungesättigten Fettsäuren, wird auch in der Hautpflege verwendet. Wer einen Weinstock pflanzt, der holt sich damit also eine kleine Apotheke in den Garten.
Reben ab Ende März setzen
Junge Weinreben setzt man am besten zu Beginn des Frühjahrs, ab Ende März, rät Gartenbauberaterin Claudia Taeger AELF Kitzingen-Würzburg), denn junge Veredelungen sind – je nach Sorte – etwas frostempfindlich. Spätfröste im April und Mai dagegen sind für alle Sorten ein Problem, denn dann werden die Knospen und insbesondere die Blüten geschädigt und die Ernte bleibt für das Jahr weitgehend aus.
Gepflanzt wird in tiefgründigen, eher lehmigen Boden und die Veredelungsstelle darf nicht miteingepflanzt werden. Die ersten Jahre braucht jede Pflanze etwas Wasser zum Anwachsen, in der Regel erreichen die tiefen Wurzeln der Weinrebe dann auch Wasser aus tieferen Schichten.
Viele Baumschulen und Gärtnereien bieten ein zeitgemäßes und breites Sortiment an Tafeltrauben für den Hausgarten an. Zwar werden die Beeren der Garten-Sorten nicht so groß wie die typischen Sorten aus dem Supermarkt, aber sie können vor Ort optimal ausreifen, benötigen aufgrund von hoher Widerstandskraft kaum Pflanzenschutz und bieten neue Geschmackserlebnisse.