Wie in jedem Jahr organisierte die SPD Markbreit eine Gedenkveranstaltung zum 9. November.
Wie in jedem Jahr organisierte die SPD Markbreit eine Gedenkveranstaltung zum 9. November. Zahlreiche Personen kamen zur ehemaligen Synagoge in der Schustergasse und gedachten der jüdischen Mitbürger, die während des Nazis-Regimes ermordet wurden, heißt es in einer Pressemitteilung der Partei, der außerdem folgende Informationen entnommen sind. Dieser Tag hieß bei den Nazis "Reichskristallnacht": Fanatische Nazis plünderten und zerstörten jüdische Wohnungen und Geschäfte und schändeten Synagogen oder setzten diese in Brand.
Die Kulturreferentin und Archivarin Christiane Berneth erzählte bei dieser Veranstaltung von den gut-nachbarschaftlichen Beziehungen, die vor dem Dritten Reich zwischen den jüdischen und christlichen Bewohnern der Schustergasse bestanden. Man lud sich gegenseitig zu Familienfeiern wie Konfirmation oder Bar-Mizwa oder auch runden Geburtstagen ein. In der Zeit der Rationierung von Lebensmitteln unterstützten christliche Familien heimlich ihre jüdischen Nachbarn, die deutlich verringerte Zuteilungen erhielten.
Doch auch diese Zeugnisse eines guten Miteinanders zwischen jüdischen und christlichen Marktbreitern darf den Blick nicht darauf verstellen, dass während der NS-Herrschaft das Leben von so vielen jüdischen Marktbreitern in Konzentrationslagern ein grausames Ende fand. Die an der Rückseite der Synagoge angebrachte Gedenktafel listet über 90 Namen jüdischer Marktbreiter auf, die dem Terror der Nazis zum Opfer fielen.