Kirchweih Neubrunn

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Blick auf die Dorfkirche zwischen Fachwerkhäusern und einem der traditionellen Steinhäuser. Foto: Günther Geiling
Blick auf die Dorfkirche zwischen Fachwerkhäusern und einem der traditionellen Steinhäuser. Foto: Günther Geiling

Kirchweihtradition in Neubrunn: Die Gaststätten bieten fränkische Kirchweihspezialitäten vom 16. bis 20. November an.

Wenn man am letzten möglichen Wochenende des Jahres seine Kirchweih feiert, dann ist das schon etwas Besonderes. Dessen waren sich die Neubrunner immer bewusst und seit Jahrzehnten wird in der Haßberggemeinde aus diesem Anlass allerhand geboten. Vor allem die Gaststätten sowie der FC Neubrunn in seinem Sportheim tischen dabei fränkische Kirchweihspezialitäten aus Küche und Keller auf.
Die katholische Kirche St. Andreas und St. Katharina, die auf einem erhöhten Platz im Ort steht und von einer Mauerbrüstung umgeben ist, ist der Mittelpunkt des Ortes. Sie wurde an Stelle einer im 15. Jahrhundert erwähnten Kapelle errichtet und entstand von 1777 bis 1779 unter Leitung des Bamberger Stadtbaumeisters Johann Joseph Vogel. Die auffallende Fassade mit eingezogenem Zwiebelturm und geschweiftem Giebel ist durch ein Gesims horizontal und durch vier Pilaster vertikal gegliedert. Über den äußeren Pilastern stehen in Nischen die Heiligen Sebastian und Andreas, im Obergeschoss der Erzengel Michael. Diese Sandsteinskulpturen schuf der Königshofener Bildhauer Paulus Zehr 1778.


Bedeutende Persönlichkeiten

Aber auch aus Neubrunn selbst stammt möglicherweise einer der bedeutendsten Fachwerkbaumeister Frankens, nämlich Jörg Hoffmann (1659-1732). Allerdings ist seine Herkunft nicht ganz geklärt. Ein weiterer bedeutender Mann ist der Vater des 1951 verstorbenen Komponisten Armin Knab, der als Erneuerer des deutschen Volksliedes gilt und ihm wieder zu neuer Blüte verhalf. Vater Franz Georg Knab stammte aus Neubrunn, war Lehrer in Oberschleichach, wo Sohn Armin am 19. Februar 1881 zur Welt kam. In Neubrunn gibt es deswegen sogar eine "Armin-Knab-Straße" seit Entstehung der Siedlung am Eltmanner Weg im Jahre 1979.
Die früheste Erwähnung von Neubrunn geht auf das Jahr 1151 im Copialbuch des St. Jakobs-Stifts in Bamberg zurück, wo Ekkehart von "Hellungen" und dessen Frau Jutta aus Liebe zu ihrem Sohn dem Kanonikerstift St. Jakob ein Herrschaftsgut jeweils in Oberenbrachpach und in "Nuwenbrunnen" aus Dankbarkeit überließen. Interessant der Hinweis aus der Chronik zur Kirchweih im Jahre 1691, "Überwachung und Schutz am Kirchweihfest, das beispielsweise 1691 am Sonntag nach Michaeli (29. September) gefeiert wurde, nahm der Dorfherr vor, um Schlägereien oder andere Exzesse zu verhindern".


Verein "Dorfgemeinschaft Neubrunn"

Längst vorbei sind solche Zeiten, aber wie in Erinnerungen schwelgend, gründeten die Neubrunner erst vor etwas mehr als 25 Jahren, im Jahre 1990 den Verein "Dorfgemeinschaft Neubrunn", mit dem sie die "obere Gastwirtschaft" kauften und ihr die "Heilig-Länder-Halle" angliederten. Sie ist seitdem Dreh- und Angelpunkt des gesellschaftlichen Lebens.
Eine "Wirtshauskultur" gibt es jedoch nach wie vor in Neubrunn und diese wird wieder an den Kirchweihtagen sichtbar werden, wo man auch viele Gäste von außerhalb erwartet. Auch im Sportheim des legendären FC Neubrunn herrscht Hochbetrieb. Schon am Freitag findet dort eine Musiknacht statt und am Sonntag spielt die Kreisliga-Mannschaft um 14 Uhr gegen den SV Sylbach. Für die Jugend gibt es am Dorfplatz einen kleinen Vergnügungspark.
gg