Ein Prozess vor dem Verwaltungsgericht Bayreuth hat den Umbau des Bahnhofsgebäudes in Kirchehrenbach zu einer Gastronomie zwei Jahre lang blockiert. Jetzt hat der Betreiber das Interesse an dem Objekt verloren.
Josef Hofbauer Das alte Bahnhofsgebäude am Ortseingang, in dem früher eine Glaserei untergebracht war, wollte der gebürtige Isländer Axel Örlygsson in ein Bistro mit Namen "Nordlicht" umwandeln. Auf 130 Quadratmetern wollte der Gastronom, der in Hollfeld die "Island-Bar" betreibt, Kaffee, Eis und kleine Gerichte anbieten, darunter auch isländische Fischgerichte und internationale Speisen.
Das Lokal sollte nach dem Plänen von Örlysson rund 50 Sitzplätze im Inneren und einige Außensitzplätze haben. Eine Art Biergarten, wie seine Frau Thordis Wiencke bestätigt. Zusammen mit ihrem Sohn Alexander sollte sie sich um den Fililalbetrieb in Kirchehrenbach kümmern. Immerhin hat Thordis Wiencke über 20 Jahre Berufserfahrung in der Gastronomie. "Wir wollen ein Café mit isländischem Flair, aber gleichzeitig den Charakter des alten Bahnhofes behalten", erklärte der Gastwirt. Das war vor zwei Jahren.
Die Familie wollte das leer stehende Gebäude in der Bahnhofsstraße 23 a von der Gemeinde Kirchehrenbach mieten und umbauen. Unter anderem sollten die Böden isoliert, zeitgemäße Sanitäranlagen errichtet und eine kleine Küche eingebaut werden.
Viel versprechende Gespräche
Die Verhandlungen zwischen dem möglichen Betreiber des Cafés "Nordlicht" und Bürgermeisterin Anja Gebhardt (SPD) als Vertreterin der Gemeinde schienen vielversprechend. Der Bauantrag folglich eine reine Formsache. Die Gemeinderäte stimmten einer Umnutzung des Bahnhofgebäudes zum Tagescafé zu. Auch das Landratsamt billigte die Pläne zu und erteilte dem Vorhaben die Baugenehmigung.
Nicht einverstanden war allerdings Nachbarin Sabine Schöllmann. Sie machte Bedenken bezüglich des Lärmschutzes geltend und zog vor das Verwaltungsgericht Bayreuth.
"Wir hatten schon Baumaterial bestellt und mussten alles wieder zurückgeben. Alle Aufträge mussten storniert werden. Wir hatten viel Ärger", erzählt Thordis Wiencke. Zwei Jahre zog sich die juristische Auseinandersetzung hin.
Am Donnerstag beschäftigte sich nun die Zweite Kammer des Verwaltungsgerichtes Bayreuth mit Vorsitzendem Richter Ernst König, Richterin Hannelore Hohl und Richter Nils Böcher mit der Angelegenheit.