Katholiken und Protestanten feiern in Buckenhofen gemeinsam

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Auch die kleinen Gläubigen feierten mit. Foto: Pauline Lindner
Auch die kleinen Gläubigen feierten mit.  Foto: Pauline Lindner

"Wind of Change" erklingt zu Beginn des Gottesdienstes beim Pfarrfest auf dem Gelände der katholischen St.-Josefskirche in Buckenhofen. Das hat seinen guten...

"Wind of Change" erklingt zu Beginn des Gottesdienstes beim Pfarrfest auf dem Gelände der katholischen St.-Josefskirche in Buckenhofen. Das hat seinen guten Grund, denn die Buckenhofener feiern dieses Fest gemeinsam mit der evangelischen Pfarrei der Christuskirche.
Pfarrer Christian Muschler und Pfarrer Mariadas Kalluri schlüpfen in die Rollen von Martin Luther und dem Namenspatron Sankt Josef, die sich im Himmel begegnen und Rückschau halten. Das Ergebnis: "Wir haben die richtigen Lehren aus der Vergangenheit gezogen." Gerade dieses humorvolle Spiel hat die Menschen beim Pfarrfest sehr berührt.
Das ökumenische Pfarrfest ist das erste dieser Art in Forchheim. Und da der Kanal die Standorte der beiden Kirchen trennt, lautet das Motto auch "Brücken schlagen". Dieses Motto greifen am Nachmittag auch die Kinder der beiden Kindertagesstätten in ihren Liedern auf. Zuvor trafen sie sich schon zum gemeinsamen Üben auf einem Spielplatz.
Dabei wäre die Idee beinahe im Praktischen gescheitert, berichtet Hans Baumann. In Buckenhofen sind zwar rund 80 Prozent der Einwohner katholischen Bekenntnisses, aber auch etliche der ortsansässigen Protestanten engagieren sich in der katholischen Gemeinde, so dass ein gemeinsames Fest zum Reformationsjubiläum schnell Konturen annahm.


Ein kulinarischer Fingerzeig

Baumann vertritt die Josefskirche in der Arbeitsgemeinschaft der christlichen Kirchen in Forchheim. Dort brachte er die Anregung für ein ökumenisches Fest am Tag des Buckenhofener Pfarrfestes vor.
Die Vertreter der Christuskirche bedauerten zuerst, dass genau an diesem Sonntag ihr Pfarrfest geplant sei und auch schon Vorbereitungen getroffen seien. Doch gerade daraus entstand die Zusammenarbeit mit zwei Feststandorten. Per Shuttlebus wechselten die Besucher, die keineswegs nur aus den zwei Pfarreien kamen, am Nachmittag zum Gospelkonzert in die Christuskirche.
"Auch der Metzger für das Mittagessen war schon engagiert", erinnert sich Baumann. Als die Organisatoren der Christuskirche baten, ihn auch für das gemeinsame Fest auszuwählen, stellte sich heraus, dass er auch immer die Buckenhofener versorgt. Wenn das nicht auch ein Fingerzeig in Richtung ökumenischer Zusammenarbeit war.
Patoralreferent Dietmar Denzler von Forchheim-Mitte brachte das gemeinsame Anliegen auf den Punkt. Die großen Taubenbilder, auf die die gastgebenden Pfarreien ihre guten Wünsche aufgeschrieben hatten, bedeuten für ihn nach der Noah-Sintflut-Erzählung der Bibel "Land in Sicht, nicht jeder bleibt auf seiner Arche".
Für ihn wurde mit diesem Fest "ein Stück lokale Kirchengeschichte" geschrieben. Ökumenische Feiern zum Reformationsgedenken sähe man sonst nur im Fernsehen: "Es ist aber entscheidend, dass sich die Pfarreien vor Ort treffen, sich kennenlernen und die Ökumene mit Leben füllen."