Langfristig wird im Untergrund des Mühlhausener Ortsteils Decheldorf eine dreiviertel Million Euro vergraben werden müssen. In der Sitzung des Gemeinderats ...
Langfristig wird im Untergrund des Mühlhausener Ortsteils Decheldorf eine dreiviertel Million Euro vergraben werden müssen. In der Sitzung des Gemeinderats gab Planer Georg Schreiber aus Höchstadt die Ergebnisse der Kanaluntersuchung nach der Befahrung mit der Videokamera bekannt. Während der Schmutzwasserkanal kaum Probleme macht, sei der Oberflächenkanal in einem Zustand, dass nur noch ein Vollausbau in Frage komme.
Die Untersuchung war in Anbetracht der bevorstehenden Dorferneuerung in Auftrag gegeben worden, um nicht hinterher böse Überraschungen zu erleben. Wie schlecht der Zustand des Oberflächenwasserkanals tatsächlich ist, machte der Ingenieur anhand der Schadensbilder deutlich: Risse, Rohrbrüche und Versätze, entstanden zum Teil dadurch, dass der Kanal zu flach verlegt wurde.
Teilweise sei er auch zu klein dimensioniert.
Kein einziger Anschluss des etwa 60 Jahre alten Kanals sei nach heutigem Stand fachgerecht ausgeführt, stellte Schreiber fest. Bei einem so alten Kanal sei dieser Zustand jedoch normal. Bei 80 Prozent aller Haltungen, also den Verbindungsstrecken zwischen zwei Schächten, sei umgehender oder kurzfristiger Handlungsbedarf angezeigt.
Der Oberflächenwasserkanal mit einer Gesamtlänge von 1,6 Kilometern muss daher komplett erneuert und größer dimensioniert werden. Die Gesamtkosten schätzt der Ingenieur auf 740 000 Euro. Davon verschlingen die Haltungen 590 000, die Schächte 150 000 Euro. Schon aus Kostengründen könne nicht alles am Stück ausgeführt werden. Auf alle Fälle soll jedoch der Kanal im Bereich der Dorferneuerungsmaßnahmen erneuert werden. Die Kosten für diesen Bereich bezifferte Schreiber mit 350 000 Euro.
Der restliche Oberflächenkanal könne dann in den nächsten Jahren angegangen werden.
Schmutzwasserkanal ist jünger
Beim wesentlich jüngeren Schmutzwasserkanal besteht nach der Filmauswertung nur wenig Handlungsbedarf. Die geringen Schäden könnten in "geschlossener Bauweise", also mit Inlinern, behoben werden. Die Kosten dafür veranschlagte Schreiber mit etwa 20 000 Euro. Er will das Ganze jetzt planen und im Gemeinderat noch einmal vorstellen. Bürgermeister Klaus Faatz (CSU) will mit der Direktion für ländliche Entwicklung in Ansbach die weitere Vorgehensweise besprechen.