Jugendtreff in den Startlöchern

2 Min
Eifrig debattierten die Marktschorgaster Teenager darüber, wie der künftige Jugendtreff ausgestattet werden soll. Ihre Wünsche schrieben sie auf Kärtchen. Foto: Werner Reißaus
Eifrig debattierten die Marktschorgaster Teenager darüber, wie der künftige Jugendtreff ausgestattet werden soll. Ihre Wünsche schrieben sie auf Kärtchen. Foto: Werner Reißaus

Der Markt Marktschorgast konnte eine gelungene Premiere feiern. Die Teenager gaben den verantwortlichen Mandatsträgern einige Ideen und Wünsche mit auf den Weg.

Die erste Jungbürgerversammlung, zu der die Marktgemeinde am Freitagabend zusammen mit Andrea Estorf von der Offenen Kinder- und Jugendarbeit ins evangelische Pfarrheim eingeladen hatte, war ein voller Erfolg. Bürgermeister Hans Tischhöfer (FW) strahlte: "Dass immerhin knapp 30 Jugendliche unserer Einladung gefolgt sind, freut uns natürlich ganz besonders."

Die Berührungsängste, die zu Beginn für die Teenager noch bestanden, waren nach einer kurzen Vorstellungsrunde schnell abgebaut. Die Jugendlichen gaben Andrea Estorf und dem Bürgermeister auch zahlreiche Ideen und Wünsche mit auf den Weg, was sich in der Zukunft für die Jugendlichen von Marktschorgast verbessern soll.

Tischhöfer warf noch einen Blick auf die "Zukunftswerkstatt", die vor Jahren zusammen mit dem Kreisjugendring angeboten worden war: "Gefordert wurde damals ein schnelles Internet, und da können wir einen Haken ran machen. Wenn eure Eltern das gebucht haben, dann ist überall in Marktschorgast die Datenautobahn vorhanden."

Ein großer Wunsch war der Zaun am Bolzplatz in der Siedlung. "Den haben wir mit dem Bauhof für die Jugend gebaut, er kostete rund 7000 Euro", meldete der Bürgermeister Vollzug.

Außerdem sollte die alte Insel am Goldbergsee wieder kommen. Hier konnte Tischhöfer allerdings keine positive Mitteilung machen: "Die war zwar interessant, wenn zehn Mann untergegangen sind, aber sie barg zu viele Gefahren. Deshalb mussten wir sie rausnehmen. Ich denke, mittlerweile hat sich das auch gelegt."

Andrea Estorf verwies zunächst auf ihre Aufgabenstellung: "Ich bin hier angestellt, weil ein Jugendtreff in Marktschorgast gegründet werden soll. Das war schon ein Wunsch in der Zukunftswerkstatt, aber jetzt soll er tatsächlich umgesetzt werden."

Zwei Räume im Pfarrheim

Im katholischen Pfarrheim, kündigte sie an, werde man zwei Räumlichkeiten bekommen, wo die Jugendlichen sozusagen bestimmen dürfen, wie diese ausgestattet werden.

Die Teenager bekamen dann auch die Aufgabe, das, was ihnen zum Thema "Ausstattung der Jugendräume" einfällt, auf kleine Kärtchen niederzuschreiben. Da wurden unter anderem große Sitzsäcke, ein Internet-Sessel, Billardtisch, Kicker, Sofa, Tischtennisplatte und ein Fernsehgerät gewünscht. Die Heizung scheint dort aber ein Problem zu sein, denn dazu wurde der Wunsch laut, sie schon Stunden vorher anzuschalten.

Dorfdisco auf dem Wunschzettel

Zur Freizeitgestaltung wurden Ausflüge, eine Jugendkneipe, der Besuch von Kinos, Tanz- und Kochkurse sowie eine Dorfdisco ab 16 Jahren gefordert. Weitere Wünsche waren der Besuch in einem Jump-House, einem Kletterpark oder einer Minigolf-Anlage und ein Gaudi-Fußballturnier.

Was die Vereine angeht, waren die Jugendlichen der Meinung, dass alles passt. Für notwendig gehalten wurde die Sanierung des zweiten Rasenspielfeldes am Steinhügel, außerdem wurde die Gründung einer Landjugend oder eines eigenen Dorfvereins angeregt. Ein Teenager hatte allerdings bei den Vereinen mangelnde Konsequenz kritisiert. Was damit konkret gemeint war, kam dabei aber nicht zum Ausdruck.

Bemängelt wurde, dass es am Goldbergsee keine Wasserrutsche gibt und insgesamt zu wenig Möglichkeiten angeboten werden, um den Fahrradsport ausüben zu können. Auch sollten Transporte in größere Städte organisiert werden und mehr Freizeitaktivitäten stattfinden. Bedauert wurde von den Jugendlichen vor allem, dass in Marktschorgast ein Supermarkt fehlt.

Umsetzung "soweit möglich"

Andrea Estorf ließ die Teenager wissen, dass ihre Anregungen in Absprache mit der Marktgemeinde und dem Gemeinderat aufgegriffen und, soweit möglich, auch umgesetzt werden.

"Ich werde jetzt erst einmal alle Anregungen auswerten. Dann werden wir uns entweder noch im Dezember oder im Januar im Pfarrheim wieder treffen und unsere Räumlichkeiten anschauen. Dabei können wir auch überlegen, wie wir die beiden Räume gestalten werden", kündigte die ausgebildete Erzieherin an.

Zum Schluss lud Bürgermeiste Hans Tischhöfer noch zu einem Pizza-Essen ein, das die Gemeinde samt allen Getränken spendierte.