Verbaut hat Papa Jochen Bauer 30 laufende Meter Vierkantholz und zwölf Quadratmeter Plankenholz. Dazu hat er unzählige Schrauben und Winkel verarbeitet - en...
Verbaut hat Papa Jochen Bauer 30 laufende Meter Vierkantholz und zwölf Quadratmeter Plankenholz. Dazu hat er unzählige Schrauben und Winkel verarbeitet - entstanden ist in drei Metern Höhe ein Baumschiff. "Das hat der Papa gut gemacht", schmunzeln seine beiden Jungs, Samuel (6 Jahre) und Moritz (4 Jahre).
Mit dem Bau des Schiffs auf einem alten Kirschbaumstumpf allein war es nicht getan. Der nächste Wunsch der Jungen waren Schilder, Wikingerschilder. Dann mussten Ruder her, die der Papa aus alten Palettenbrettern gefertigt hat.
Doch reichte das für die abenteuerlustigen Buben immer noch nicht aus. Ein Segel musste aufs Boot. Da endlich war das Geschick von Mama Birgit gefragt. Sie fertigte aus einem Reststück Zeltleinen ein Segel, versehen mit einem zweiköpfigen Drachen.
"Wie kommen wir da rauf?", fragten Samuel und Moritz und deuteten mit dem Finger nach oben. Geplant war zuerst eine feste Schiffsleiter.
Doch dann wäre das Schiff für jeden zugänglich. Folglich wurde eine Luke in den Schiffsboden gesägt, eine Strickleiter oben befestigt und nach unten in ein Betonfundament abgespannt. Jetzt haben die Jungs ihren heimlichen Wunsch erfüllt.
Denn wenn die Luke zu ist, erhält man nur Zutritt in das Schiff mit einem Passwort. Ganz schelmisch grinsen die beiden, als sie die Funktion der Luke präsentieren. Das Passwort verraten sie nicht.
Weiter schmücken das Schiff ein Drachenkopf und Drachenschwanz, beides Reststücke einer Lärche, die der Nachbar zur Verfügung stellte. Überhaupt ist Familie Bauer den Nachbarn und Verwandten dankbar. Ohne deren Hilfe und Unterstützung wäre es nicht so flott gegangen. "Manche haben einfach das bessere oder geeignetere Werkzeug", weiß Bauer.
Als reine Bauzeit gibt er rund eine Woche an, so 40 bis 50 Stunden.
Aber wie im richtigen Leben kamen Bauverzögerungen hinzu wie Wetter, Krankheiten oder unerwartete Kleinarbeiten, die die Fertigstellung in die Länge zogen. Wert legt der Erbauer darauf, dass alles aus unbehandeltem Holz gefertigt ist.
Bunte Farben
Beim Streichen wurde nur umweltverträgliche Farbe bzw. Lack verwendet. Und da kommt wieder die Mama ins Spiel. Um die Standhaftigkeit zu prüfen, enterten vier Erwachsene das Schiff und entfachten einen tosenden Sturm. Das Schiff hielt und wurde feierlich den Jungs übergeben.
Was jetzt noch fehlte, war die Ausrüstung, um auf den Weltmeeren bestehen zu können. Die war mit Fernglas, einem Steuerrad, das sich drehen lässt, und einem Flaschenzug, um das Schiff mit Proviant beladen zu können, schnell gefunden.
cbe