Im "Purzelbaum" zieht bald neues Leben ein

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Kinder und Eltern mussten aufgrund von Corona daheimbleiben, waren als "Pappkameraden" aber dennoch vor Ort. Foto: Udo Billen
Kinder und Eltern mussten aufgrund von Corona daheimbleiben, waren als "Pappkameraden" aber dennoch vor Ort. Foto: Udo Billen

Auch in "nicht so glücklichen Zeiten muss es weitergehen und geht es weiter", wie jetzt Bürgermeister Roland Kauper (CSU) zum Richtfest des neuen Erweiterungsbaus der Kindertagesstätte "Purzelbaum" im...

Auch in "nicht so glücklichen Zeiten muss es weitergehen und geht es weiter", wie jetzt Bürgermeister Roland Kauper (CSU) zum Richtfest des neuen Erweiterungsbaus der Kindertagesstätte "Purzelbaum" im Scheßlitzer Stadtteil Giech betonte.

Und für das Richtfest hatten sich nicht nur die Handwerker mächtig ins Zeug gelegt. Auch die Kinder und Eltern haben in "Heimarbeit" ihren Teil dazu beigetragen, das neue Gebäude mit ihren Scherenschnitten und Abbildungen zu schmücken. Aufgrund der Ausgangsbeschränkungen konnten sie beim feierlichen Ereignis zwar nicht vor Ort dabei sein, aber via Internetlink von daheim direkt zusehen.

Zahl der Kinder wächst

Zu verdanken ist der neue Anbau dem an und für sich erfreulichen Umstand, dass die Zahl der Kinder im Umfeld wieder wächst, weshalb das bestehende Gebäude zu klein geworden ist. Außerdem muss es saniert werden. Aber das folgt erst in einem zweiten Bauabschnitt.

Vorerst konzentriert sich noch alles auf den Neubau mit zusätzlichen Räumlichkeiten im Umfang von rund 2000 Quadratmetern auf einer Gesamtfläche der Einrichtung von 6663 Quadtratmetern. "Der komplette Neubau wird energetisch hocheffizient in Holzrahmenbauweise errichtet", wie Architekt Dieter Nitsche von Format4Pro Architekten & Sachverständigen GbR mit Sitz in Litzendorf erläuterte. "Ein besonderes Augenmerk wurde darauf gelegt, ein wohngesundes Gebäude zu erstellen, nachhaltig in den Baustoffen und gesund für die Nutzer durch die Auswahl an prüfbaren emissionsarmen Produkten und strikte Kontrolle der Qualitätsmerkmale beim Verbau." Ausgeführt wurden die Bauarbeiten von der Zimmerei Rehwald aus Karsbach/Heßdorf.

Aber nicht nur die Gebäudehülle ist energetisch gut aufgestellt, auch die Energienutzung wird zur Ressourcenschonung beitragen. Die bestehende Anlage wird um eine Luft-/Wasserwärmepumpe erweitert, womit künftig über 50 Prozent des Energiebedarfs und CO2 -Ersparnis zum Ist-Stand erreicht werden sollen. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach soll rund 50 Prozent des benötigten Strombedarfs decken und bei Überproduktion Strom ins öffentliche Netz einspeisen.

Bauherr ist die Stadt Scheßlitz, die auch Träger der Einrichtung ist. Insgesamt belaufen sich die geplanten Kosten auf annähernd 4,2 Millionen Euro. Aufgeteilt werden sie in die zwei Bauphasen des 1. Bauabschnitts mit dem Neubau von 2,5 Millionen Euro und die Bestandssanierung mit Erweiterung des Raumangebots im Obergeschoss des Altbaus im 2. Bauabschnitt in Höhe von 1,7 Millionen Euro. An den Kosten beteiligt sich der Freistaat Bayern mit 1,8 Millionen Euro. Weitere 334 000 Euro wurden durch die Regierung von Oberfranken bewilligt. Bei knapp über zwei Millionen Euro, die Scheßlitz selbst aufbringen muss, belasten damit weniger als die Hälfte der Kosten den städtischen Etat.

Mehr Neuanmeldungen

Zurzeit sind 55 Kinder in der Kita angemeldet, die von zwölf Fachkräften betreut werden, sobald der Betrieb wieder voll umfänglich starten kann. Laut Leiterin Sandra Stöhr seien zum neuen Kindergartenjahr, das im Herbst beginnt, jetzt schon deutlich mehr Neuanmeldungen zu erwarten. Bleibt nur noch zu hoffen, dass die Corona-Krise zum Einzug ins neue Gebäude, der im Frühjahr 2021 stattfinden soll, überstanden ist und die Kinder mit Erzieherinnen und Eltern den Anlass dann so richtig schön feiern können.